Generell zahlst Du nicht auf Deine Einnahmen Steuern, sondern auf Deinen GEWINN. Und der hängt entscheidend davon ab, wie viele Ausgaben Du hast.Ich habe gehört wenn ich 100 Euro einnehme...
Ich weiß ja nicht, was für ein Gewerbe es werden soll, aber nehmen wir mal an, Du verkaufst Autos (Gebrauchtwagen). Dafür kaufst Du von mir als Großhändler einen alten Golf für 10.000 Euro. Das heißt, Du bekommst von mir eine Rechnung über 8.403,36 EUR netto plus 19% USt (+1.596,64 EUR).
Diesen Wagen verkaufst Du an einen Kunden für 12.000,- EUR. Deine Rechnung an den Käufer beläuft sich dann über 10.084,03 EUR netto plus 1.915,97 EUR USt.
Die Umsatzsteuer (USt), die Du eingenommen hast (=1.915,97 €) führst Du ans Finanzamt ab. Allerdings abzüglich der Vorsteuer (das ist die Umsatzsteuer, die Du beim Kauf des Wagens bezahlt hast), also -1.596,64 €. Bleibt ein Restbetrag von 319,33 €, den Dein örtliches Finanzamt gerne recht schnell von Dir hätte (das nennt sich USt-Voranmeldung und ist (anfangs) monatlich zu entlöhnen).
Der zweite große Steuerposten ist die jährliche Einkommenssteuer, die sich in der Tat - je nach Steuerklasse und persönlicher Situation so um die 35% bis 45% rum bewegt. Aber wieder vom Gewinn.
Dein Gewinn ergibt sich in diesem einfachen Beispiel aus:
12.000,- EUR Einahmen aus dem Autokauf
-10.000,- EUR Ausgabe für den Einkauf des Autos bei mir
-319,33 EUR abgeführte Umsatzsteuer ans FA
=1.680,67 EUR Gewinn, der mit Deinem Steuersatz zu versteuern ist
Für den Verkauf dieses Golfs würden Dir also rund 1.000,- EUR für die eigene Tasche bleiben.
Tipp: Wenn man von den ganzen Grundlagen gar keine Ahnung hat, empfiehlt es sich dringend einen Kursus mitzumachen. Die Volkshochschulen bieten so etwas an, nach dem Motto "Ich will mich selbständig machen". - Das kann nicht schaden!!!
So, jetzt aber lange genug rumgelabert... wann kommst Du denn nun meinen alten Golf abholen???
