Großbritannien: Bürger jagen Kriminelle per Internet

In vielen britischen Städten sind sie allerorten anzutreffen: Überwachungskameras. Im vorgeblichen Kampf gegen Kriminalität kontrollieren sie Schritt und Tritt der Einwohner. Doch die Überwachung könnte noch weiter perfektioniert werden, geht es nach den Plänen des Konsortiums Internet Eyes, über die die britische "Times" in ihrer Online-Ausgabe berichtet.

Internetsurfer als Hobby-Schüffler

Britische Bürger sollen demnach nach einer kostenlosen Registrierung per Internet Zugriff auf bis zu vier Überwachungskameras haben. Die Hobby-Detektive erhalten bis zu 1.000 britische Pfund, wenn sie bei ihrer Online-Überwachung ein kriminelles Vergehen entdecken. Per einfachen Knopfdruck können sie ein aktuelles Standbild mit einer Textnachricht an den jeweiligen Kamerabetreiber schicken. Dieser zahlt zudem eine Gebühr an Internet Eyes dafür, dass Internetsurfer die Überwachung seiner Kameras übernehmen.

"Spiel" startet im November

Beworben wird die Schnüffel-Aktion als Spiel und soll voraussichtlich im November mit einem Pilotversuch in Stratford-upon-Avon starten. Bei Meldung von kriminellen Verstößen erhalten die "Online-Schnüffler" Punkte, bei Fehlalarmen werden Punkte abgezogen. Ab nächstem Jahr sollen laut "Times" auch Internetsurfer weltweit zur Beobachtung der 4,2 Millionen britischen Überwachungskameras eingesetzt werden. Zusätzlich zur Kamerabeobachtung soll die Internet Eyes-Webseite eine Gallerie von Kriminellen mit einer Liste ihrer Vergehen enthalten. Aufgeführt würden dort auch die Internetnutzer, die geholfen hätten die Täter zu ergreifen.


Internet Eyes: Jagd nach Straftätern von der Wohnzimmercouch. Screenshot: onlinekosten.de.
Tony Morgan, Betreiber der Seite, sieht sein Konzept als die beste Waffe zur Kriminalitätsprävention. Die Bekämpfung der Kriminalität werde mit dem Anreiz von Geldgewinnen verknüpft. Trotz der vielen Millionen Kameras werde derzeit nur eine von tausend auch regelmäßig beobachtet. Sein System würde jedoch eine Überwachung rund um die Uhr ermöglichen. Erwünscht sei auch die Einbeziehung von polizeilichen Überwachungskameras.

Bürgerrechtsgruppen kritisieren Missbrauchsgefahr

Doch Kritik kommt bereits von Bürgerrechtsgruppen. Großbritannien werde zum "Schnüffler-Paradies" und selbst kleinstes Fehlverhalten wie nicht korrekt sortierter Hausmüll würde den Behörden gemeldet. Bürgerrechte könnten ernsthaft gefährdet werden, zudem sei ein Missbrauch der Kameras nicht ausgeschlossen. Internet Eyes entgegnet den Vorwürfen, dass spezielles Sicherheitspersonal einen "Missbrauch des Spiels" überwache. Spieler, die dreimal Fehlalarme gemeldet hätten, würden ausgeschlossen. Zudem würden die Standorte der Kameras zum Schutz der Privatsphäre nicht bekannt gegeben.
[onlinekosten.de] · 07.10.2009 · 10:16 Uhr
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