Telekom bremst beim Glasfaserausbau
21. April 2011, 12:31 Uhr · Quelle: toptechnews.de
Auf der CeBIT im Frühjahr des vergangenen Jahres hatte Telekom-Chef René Obermann ehrgeizige Pläne für den Ausbau des Glasfasernetzes verkündet. Bis 2012 sollten ursprünglich bis zu zehn Prozent beziehungsweise bis zu vier Millionen Haushalte mit Glasfaser versorgt werden. In diesem Jahr tritt der Bonner Konzern aber kräftig auf die Bremse, der Ausbau erfolgt in weit kleinerem Ausmaß als gedacht. Gegenüber der "Frankurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) machte Obermann dafür vor allem die Rahmenbedingungen verantwortlich. "Mit den noch immer bestehenden Unsicherheiten sind die alten Höchstziele schwieriger abzubilden", erläutert der Telekom-Chef.
Über die bis in die Wohnungen der Endkunden reichenden Glasfaserleitungen lassen sich Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde realisieren. Die ab Mai 2012 verfügbaren Glasfaser-Tarife der Telekom, die Interessenten schon jetzt ab 44,95 Euro monatlich vorbestellen können, sehen zunächst Geschwindigkeiten von maximal 200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) für Downloads sowie bis zu 100 Mbit/s für Uploads vor. "Wir wollen in die Glasfaser investieren, um langfristig gegen die Kabelnetzbetreiber das beste Gesamtangebot zu haben", sagt Obermann. Zugleich schränkt der Telekom-Chef jedoch ein, dass ein flächendeckender Glasfaserausbau nicht von heute auf morgen erfolgen müsse. "Dazu fehlt es an Marktnachfrage, Anwendungen und auch noch an der Preisbereitschaft für solch hohe Leistungen", räumt Obermann ein.

Telekom-Chef René Obermann sieht noch keine große Marktnachfrage für Glasfaser-Produkte.
Bild: Telekom
Stattdessen soll unter anderem Entertain, das IPTV-Angebot der Telekom, schon bald mit verbessertem Service bei den Kunden punkten. Die Produktbereitstellung und Installation müsse laut Obermann immer reibungslos funktionieren. Entertain lasse sich dann auch besser verkaufen.
Von der Mitte Februar gestarteten Konkurrenz durch Vodafone TV sei bei der Telekom bislang noch nichts zu spüren. Mitte April hatte Vodafone den Preis für das Vodafone TV-Komplettpaket auf 34,95 Euro reduziert. Längerfristig geht der Telekom-Chef davon aus, dass Vodafone den Wettbewerb auf dem IPTV-Markt verschärfen wird.
Neben den traditionellen Netzdiensten setzt die Telekom verstärkt auf Wachstum in anderen Bereichen. Mobiles Internet, Web-Angebote und Cloud-gestützte Dienste sollen in Zukunft rund die Hälfte des Konzernumsatzes erwirtschaften. Vieles davon steckt noch in den Kinderschuhen wie beispielsweise der Markt für intelligente Stromnetze (Smart Grids). Auch der neue Online-Kiosk zum digitalen Vertrieb von Zeitungen, Zeitschriften und Bücher ist noch nicht einsatzbereit. "Der ist zwar noch in der Beta-Phase und noch nicht in allen Punkten perfekt, aber das ist der richtige Weg", sagt Obermann.
Glasfaserausbauziel bis 2012 nicht zu halten
Die Telekom kämpft nicht nur bei ihren DSL-Angeboten mit den Aufsichtsbehörden. Auch das Glasfasernetz der Telekom wird reguliert. Die Bundesnetzagentur hatte im Januar angekündigt, dass der ehemalige Monopolist sein Glasfasernetz auch für Wettbewerber öffnen muss. In diesem Jahr erschließt die Telekom lediglich rund 160.000 Haushalte in zehn deutschen Städten mit Glasfaser per Fibre to the Home (FTTH). Im nächsten Jahr sollen laut Obermann aber einige weitere hunderttausend Haushalte dazukommen. Von den ursprünglich angepeilten rund vier Millionen Haushalten ist der Bonner Konzern aber auch dann noch weit entfernt.Über die bis in die Wohnungen der Endkunden reichenden Glasfaserleitungen lassen sich Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde realisieren. Die ab Mai 2012 verfügbaren Glasfaser-Tarife der Telekom, die Interessenten schon jetzt ab 44,95 Euro monatlich vorbestellen können, sehen zunächst Geschwindigkeiten von maximal 200 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) für Downloads sowie bis zu 100 Mbit/s für Uploads vor. "Wir wollen in die Glasfaser investieren, um langfristig gegen die Kabelnetzbetreiber das beste Gesamtangebot zu haben", sagt Obermann. Zugleich schränkt der Telekom-Chef jedoch ein, dass ein flächendeckender Glasfaserausbau nicht von heute auf morgen erfolgen müsse. "Dazu fehlt es an Marktnachfrage, Anwendungen und auch noch an der Preisbereitschaft für solch hohe Leistungen", räumt Obermann ein.
Mehr Service für Entertain - Vodafone TV noch keine Konkurrenz

Telekom-Chef René Obermann sieht noch keine große Marktnachfrage für Glasfaser-Produkte.
Bild: Telekom
Stattdessen soll unter anderem Entertain, das IPTV-Angebot der Telekom, schon bald mit verbessertem Service bei den Kunden punkten. Die Produktbereitstellung und Installation müsse laut Obermann immer reibungslos funktionieren. Entertain lasse sich dann auch besser verkaufen.
Von der Mitte Februar gestarteten Konkurrenz durch Vodafone TV sei bei der Telekom bislang noch nichts zu spüren. Mitte April hatte Vodafone den Preis für das Vodafone TV-Komplettpaket auf 34,95 Euro reduziert. Längerfristig geht der Telekom-Chef davon aus, dass Vodafone den Wettbewerb auf dem IPTV-Markt verschärfen wird.
Neben den traditionellen Netzdiensten setzt die Telekom verstärkt auf Wachstum in anderen Bereichen. Mobiles Internet, Web-Angebote und Cloud-gestützte Dienste sollen in Zukunft rund die Hälfte des Konzernumsatzes erwirtschaften. Vieles davon steckt noch in den Kinderschuhen wie beispielsweise der Markt für intelligente Stromnetze (Smart Grids). Auch der neue Online-Kiosk zum digitalen Vertrieb von Zeitungen, Zeitschriften und Bücher ist noch nicht einsatzbereit. "Der ist zwar noch in der Beta-Phase und noch nicht in allen Punkten perfekt, aber das ist der richtige Weg", sagt Obermann.

