Künstlich steigende Inflation fordert Handeln vom Sparer

Die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), Staatsanleihen aus der Euro-Zone zu kaufen, fordert Anleger und Sparer zum Umdenken auf. Bestehende Probleme auf flexible Konten drohen sich so beispielsweise zu verstärken. Unsere Gastautorin Margit Winkler vom Institut GenerationenBeratung zeigt, welche Alternativen Sparer haben.

Laut Statistik der Deutschen Bundesbank steigt das Vermögen der Deutschen auf flexiblen Konten stetig. Doch schon in der Vergangenheit schafften die niedrigen Zinsen auf diese Anlagen den Inflationsausgleich zum Teil nicht. Jetzt soll die Inflation wieder deutlich steigen. Das ist durch die Entscheidung der EZB in der vergangenen Woche beschlossene Sache. Denn der Europäischen Zentralbank ist eine Inflation unter der 2 %-Marke zu wenig. Dabei weisen Experten darauf hin, dass der derzeit geringe Stand im Euroraum von minus 0,2 Prozent (Dezember 2014) vor allem dem niedrigen Ölpreis geschuldet ist.

Eine unvorstellbare große Summe von 1,14 Billionen Euro wird die EZB demnächst drucken und über den Bankenweg in den Wirtschaft bringen. Damit soll einer möglichen Deflation vorgebeugt werden, die die Wirtschaft auf eine Abwärtsspirale führt.

Vorbei mit der harten Währung

Die Deutschen sind daran gewohnt, dass der Kapitalertrag ihrer Anlagen langfristig die Inflation wettmacht. Über Jahrzehnte hat dies auch mit soliden Anleihen, Bundesschatzbriefen oder Sparbriefen und sogar dem Sparbuch geklappt. Doch jetzt sind die Zinsen extrem niedrig und die Inflation wird durch die EZB in die Höhe getrieben. Das bedeutet: Die aktuellen Zinsen müssten deutlich höher liegen, damit diese die Inflation ausgleichen können. Doch ein Ende der Niedrigzinsphase ist nicht in Sicht.

Zwar hat die Deutsche Bundesbank die Entscheidung der EZB kritisiert. Doch der Einfluss von Deutschland auf die Zentralbank ist gering. Der Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat nur eine von 21 Stimmen. Nicht umsonst fordert daher die CSU mehr Stimmrechte für Deutschland.

Mit der inszenierten Inflation soll nun einem Wirtschaftsabschwung vorgebeugt werden. Allerdings liegt in diesem Engagement der EZB eher eine Gefahr darin, dass finanzschwache südeuropäische Länder notwendige Strukturreformen auf die lange Bank schieben und das ursächliche Problem, fehlerhafte Strukturen, so nicht gelöst wird.

Deutsche sind vom EZB-Programm betroffen

Für die Deutschen bedeutet der großangelegte Staatsanleihenkauf der EZB eins: Das beliebte Sparbuch und die Anleihe als wesentliche Geldanlage haben ausgedient. Früher galten diese Anlagen noch als extrem sicher bei solider Rendite. Nun bleiben als Alternativen Immobilien, Gold und Aktien bzw. Fonds.

Damit haben die Deutschen schon ihre Erfahrungen gemacht: Bei der Immobilie ist für die Werthaltigkeit Standort, Standort und nochmals Standort entscheidend. Wer in Immobilien investiert, muss wissen, dass in strukturschwachen Gebieten ein Neubau selten seinen Preis bei Wiederverkauf erzielt.

Es ist eine alte Weisheit, dass Gold immer eine gute Währung in Krisenzeiten ist. Doch denken Sie daran, dass eine Münze keinen Ertrag abwirft und die beim Kauf u.U. gezahlte Mehrwertsteuer beim Verkauf durch Kurssteigerung erwirtschaftet sein muss. Daher und wegen schwankendem Kurs zählt neben Gold auch Metall zum Risiko-Investment und hat einen trügerischen Glanz. Laut Experten sollte die Metallanlage niemals mehr als 15% des Gesamtvermögens übersteigen.

Handeln ist angesagt

Eine Anlage in Einzelwerten bei Aktien liegt nicht jedem. Die Alternative ist ein Fonds, der nichts anderes als eine Mischung von verschiedenen Aktien ist. Standardwerte erzielen in einer Betrachtung von mehr als 10 Jahren gute Ergebnisse. Immer mehr Anleger entscheiden sich für "Index-Varianten", bei der die Erträge sich am Verlauf wichtiger Werte der Börse orientieren. Diese Anlagen sind sowohl im Depot als auch im Mantel einer Rentenversicherung möglich. Entscheidend sind Verwendungszweck und Kosten.

Im langfristigen Bereich sollten die Deutschen ihre Geldanlage neu denken. Nur Anlagen in Aktien bzw. Aktienfonds macht das Ersparte inflationsgeschützt. Um das Kursrisiko zu minimieren, macht es Sinn, die Einzahlung auf einen gewissen Zeitraum zu verteilen und grundsätzlich längere Laufzeiten für diesen Teil des Vermögens im Auge zu behalten. Die Höhe des Teils dieser Investments und die Anlage selbst sollte mit Bedacht am besten bei einem Fachmann geklärt werden.

Geldanlage/Finanzen
[finanzen.de] · 29.01.2015 · 09:20 Uhr
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