Ein neues Kapitel für Thyssenkrupp-Stahl unter tschechischem Einfluss
Die Aktien von Thyssenkrupp erlebten zu Wochenausklang einen spürbaren Auftrieb, nachdem die Aussicht auf eine baldige Klärung der Zukunft ihres Stahlgeschäfts Investoren ermutigte. Die Anteilsscheine des Essener Industriekonzerns legten auf Tradegate um beachtliche 7 Prozent zu und konnten somit einen Teil ihrer vorherigen Verluste von fast einem Fünftel wieder wettmachen. Christian Obst, Analyst bei Baader Bank, zeigte sich überrascht über die Wendung: "Ein Thyssen-Konzern ohne die Dominanz im Stahl könnte bald Realität werden."
Im strategischen Schachzug für das Stahlsegment hat Thyssenkrupp mit dem tschechischen Investor Daniel Kretinsky eine Einigung erzielt. Kretinskys Firma EPCG hat sich demnach auf den Erwerb von 20 Prozent an Thyssenkrupp Steel Europe geeinigt. Details der Übereinkunft bleiben unter Verschluss, doch die Gespräche über einen zusätzlichen Erwerb von 30 Prozent und die Gründung eines Joint Ventures, das zu gleichen Teilen von beiden Seiten getragen wird, laufen.
Der Baader-Experte Obst rechnet mit positiven Signalen vom Markt und lobt das Thyssenkrupp-Management für seinen Mut, entschlossen die Unternehmensziele zu verfolgen. (eulerpool-AFX)