Vertiefte Militärkooperation: Iran setzt auf strategische Annäherung an China
In einem bedeutsamen Schritt hin zu einer stärkeren bilateralen Militärallianz haben sich der Iran und China auf eine intensivierte Zusammenarbeit geeinigt. Dies verkündete die iranische Nachrichtenagentur Isna nach einer Zusammenkunft der Verteidigungsminister beider Staaten. Im Fokus der Gespräche, die am Rande einer Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in Kasachstan stattfanden, stand dabei das gemeinsame Interesse an der Lösung regionaler und internationaler Sicherheitsfragen. Brigadegeneral Mohammed-Resa Aschtiani aus dem Iran betonte gegenüber seinem chinesischen Pendant Dong Jun die Notwendigkeit einer verstärkten Kooperation zur Bewältigung der komplexen sicherheitspolitischen Herausforderungen. Seine Worte spiegeln auch den allgemeinen Trend der Islamischen Republik wider: Unter der Last politischer Isolation, die sich durch das kontrovers diskutierte Kernwaffenprogramm und die Unterstützung von militanten Gruppen in der Nahost-Region noch verstärkte, suchte Iran in den letzten Jahren gezielt die Nähe zu Ländern wie Russland und China. Angesichts der zunehmenden internationalen Sanktionen suchte Teheran auch nach weiteren geopolitischen Alternativen und fand sie unter anderem in der Mitgliedschaft bei der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit sowie der Staatenvereinigung Brics. Während diese Schritte im Land teilweise kritisch betrachtet werden – viele Iraner*innen setzen sich für eine Verbesserung der Beziehungen zum Westen ein –, setzt die Führung ihren Kurs der außenpolitischen Diversifizierung unbeirrt fort. China, das als größter Abnehmer iranischen Öls eine wichtige wirtschaftliche Stütze für Iran darstellt, hat sich zusätzlich durch ein im Jahr 2021 geschlossenes Kooperationsabkommen langfristig an die Seite der Islamischen Republik gebunden. Das über ein Vierteljahrhundert laufende Abkommen festigt nicht nur die ökonomischen Bande zwischen den Ländern, sondern ist auch ein strategisches Bekenntnis zur gegenseitigen Stärkung im globalen Kontext. Die sich verdichtende Allianz zwischen dem Iran und China manifestiert sich somit als ein Eckpfeiler der iranischen Außenpolitik und könnte die geopolitischen Machtverhältnisse nachhaltig beeinflussen. (eulerpool-AFX)
