Astebreed im Test – Mit dem Riesenschwert gegen die Alieninvasion
Das waren noch Zeiten, in denen Spiele wie Thunder Force oder Truxton unterm Weihnachtsbaum lagen und Gradius und R-Type für ordentlich Arcadeflair im Wohnzimmer sorgten. Shoot`em ups gehören schon seit langem nicht mehr zu den ganz großen Genres. Als Bulletsprayer oder Bullethell führen sie unter Hardcoregamern ein Nischendasein. Zuletzt beeindruckte vor drei Jahren Sine Mora von Grasshopper durch detaillierte 3D-Grafik und eine andersartige Spielewelt. Ach, wie hab ich mir mal wieder so ein Shoot`em up gewünscht.
Mangastory
Die Erde wird von mechanischen Aliens, genannt Filune, überannt. Roy Becket und sein Einsatztrupp werden im spielbaren Epilog vernichtend geschlagen. Aus seinem zerstörten Mech flüchtend, entdeckt Roy einen neuartigen Roboter, dessen Ki vom Bewusstsein zweier Schwestern gespeist wird. So viel zur Story. Die ist zwar bei einem Shooter nicht so wichtig, wird hier allerdings sehr ernst genommen und meistens während der Kämpfe in Dialogen oder mangamäßigen Zwischensequenzen erzählt. Da ich leider nicht des Japanischen mächtig bin und es mir nicht möglich ist, während der spektakulären Gefechte auch noch Untertitel zu lesen, geht die interessant wirkende Geschichte leider an mir vorbei.
Ein Königreich für ein Schwert
Herz des Spiels ist der namensgebende fliegende Kampfroboter. Der verfügt von Anfang an über derart viele Angriffsmodi, dass das Tutorial wirklich zu empfehlen ist. Denn jede Situation hat sein geeignetes Waffensystem und herauszufinden, welches gerade das Richtige ist, ist der Schlüssel zum Sieg. Da wäre zum einen der normale Schuss (den ich irgendwie kaum benutzt habe), ein starker Nahkampfangriff mit dem Schwert, ein Zielsuchschuss, ein Sturmangriff und ein Spezialangriff mit mehreren Möglichkeiten. Dazu kommen noch mehrere Feinheiten und Modifikatoren. Klingt kompliziert, ist es aber nicht, denn die Spielbarkeit ist sehr moderat, da der Mech statt kleiner Trefferzone einen Schild hat, der sich immer wieder aufläd. Das sorgt für einen leichten Schwierigkeitsgrad im Gegensatz zur üblichen Japankost.
Perspektivenwechsel
Die Grafik gewinnt zwar keinen Oscar, trotzdem sieht das Spiel immer wieder super aus. Aber vor allem die ständigen Kamerawechsel sorgen für ordentlich Dynamik und Abwechselung. Klassisch von rechts nach links, aber auch mal von schräg hinten oder aus der Vogelperspektive, ständig wechselt die Sicht. Die Übersicht verliert man Dank des dynamischen Kampfsystems jedoch nie. Rasante Kamerafahrten um die ansehnlichen 3D-Mechmodelle und Zeitlupeneffekte krönen wirklich den Spielspaß. Da werden Erinnerungen an PS one-Klassiker wie Einhänder wach. Die Hintergründe sind, wie gesagt, nicht ganz so detailreich wie beispielsweise bei Sine Mora und das Leveldesign ist eher klassisch, doch alles ist vergessen, wenn der spektakuläre und abwechslungsreiche Endgegner am Horizont erscheint.
Für mich ist Astebreed ein totaler Geheimtipp. Zwar fallen Power Ups leider unter den Tisch, trotzdem ist das Kampsystem derart vielseitig, dass es nicht weiter ins Gewicht fällt. Wer mit dem Schwert gegen die Gegnerhorden zieht, sieht schnell alt aus und das Spiel ist schneller vorbei als einem lieb ist. Wer jedoch bei einer großen Überzahl das Zielsuchsystem aktiviert hat, hat die Situation schon gemeistert. Auch wenn es den Nahkampfangriff in einem Shoot`em up schon gab, ist die Idee genial. Die vielen Leuchtelemente der Grafik und die Einbettung in eine interessante Mangastory runden den Spielgenuss ab.
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