Zunehmende Frustration bei Biden: USA unzufrieden mit Israels Kriegsführung

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut drei Monaten wächst die Frustration aufseiten der USA über die Kriegsführung Israels. US-Außenminister Antony Blinken hatte erst kürzlich intensiv mit israelischen Regierungsvertretern über den Übergang zu weniger intensiven Militäroperationen gesprochen. Nun fordern die USA, dass Israel von den heftigen Bombardierungen zu gezielteren Schlägen gegen die islamistische Hamas übergeht.

Laut dem Nachrichtenportal "Axios" ist US-Präsident Joe Biden zunehmend frustriert über Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und dessen Ablehnung der meisten Anfragen der US-Regierung zum Gaza-Krieg. Biden und seine Berater bemängeln auch, dass Israel nicht genug humanitäre Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen leiste. Es scheint, als könne die Biden-Regierung, trotz ihrer engen Verbundenheit zu Israel, keinen bedeutenden Einfluss darauf nehmen, wie das israelische Militär den Krieg führt.

Indes fordert der Iran die USA auf, sich für ein Ende des Gaza-Kriegs einzusetzen. Der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian warnte die USA im Rahmen der Angriffe auf Ziele der militant-islamistischen Huthi-Bewegung im Jemen und betonte die Notwendigkeit, den Krieg in Gaza zu beenden.

Die Huthi, die vom Iran unterstützt werden, haben in den letzten Wochen immer wieder Schiffe im Roten Meer angegriffen, die auf dem Weg nach Israel waren. Als Reaktion darauf bombardierten die USA und ihre Verbündeten Stellungen der militant-islamistischen Gruppe im Jemen. Ein hochrangiges Mitglied der Huthi, Ali al-Kahum, erklärte, der Jemen sei bereit, Krieg gegen die USA zu führen, und warnte vor einem Friedhof für die Amerikaner.

In Israel und im Westjordanland hat sich die Sicherheitslage seit Beginn des Gaza-Kriegs verschärft. Bei einem Terroranschlag in der Nähe von Tel Aviv wurde eine Frau getötet und mehrere Menschen wurden verletzt. Zwei mutmaßlich palästinensische Einwohner der Stadt Hebron wurden festgenommen, die mit gestohlenen Autos gezielt Menschen angegriffen haben sollen. Zudem wurden Menschen mit Stichverletzungen behandelt.

Der Gaza-Krieg begann nach dem Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet und etwa 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Infolgedessen reagierte Israel mit einer Abriegelung des Gazastreifens, massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen dabei mehr als 24.000 Menschen ums Leben und mehr als 60.000 wurden verletzt. Hilfsorganisationen sprechen von einer humanitären Katastrophe für die 2,2 Millionen Palästinenser im Gazastreifen, da dieser aufgrund der Zerstörungen unbewohnbar geworden ist.

Zu Gast in Berlin sind derzeit Angehörige von israelischen Geiseln mit deutschem Hintergrund, die sich für deren Freilassung einsetzen. Sie hoffen auf Verhandlungen, die zu einem Abkommen führen sollen. Bei einem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wollen sie dem Golfemirat Katar für seine bemühende Vermittlungsrolle danken. Aktuell gibt es jedoch keine konkreten Aussichten auf weitere Freilassungen.

Der israelische Fußballprofi Sagiv Jehezkel soll nach seiner vorübergehenden Festnahme in der Türkei nach Israel zurückkehren. Das israelische Außenministerium kritisierte die Türkei als "dunkle Diktatur", die gegen humanitäre und sportliche Werte verstoße. Jehezkel wurde festgenommen, nachdem er in der türkischen Süperlig öffentlich an das Hamas-Massaker vom 7. Oktober erinnert hatte. Ihm wird Volksverhetzung vorgeworfen. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 15.01.2024 · 20:27 Uhr
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