Zukunft des Flughafens Dresden in der Schwebe
Die Debatte um die Zukunft des Dresdner Flughafens erhält neuen Schwung, just zu einer Zeit, in der das Flughafen-Jubiläum gefeiert wird. Das sächsische Finanzministerium bestätigte, dass derzeit Gespräche über eine mögliche Weiterfinanzierung nach 2027 geführt werden. Hintergrund dieser Diskussion ist der wachsende wirtschaftliche Unterschied zwischen den Flughäfen Leipzig/Halle und Dresden, insbesondere während der Hauptreisezeit in den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Im Vergleich zum betriebsamen Flughafen Leipzig/Halle bleibt der Flugbetrieb in Dresden ruhig. Tammo Gause, Leiter für Transportwesen bei Dertour, merkt an, dass Dresden und Erfurt aus touristischer Sicht nicht mit Leipzig mithalten können. Viele Reisende aus Ostdeutschland bevorzugen größere Flughäfen wie Leipzig, Frankfurt oder München.
Zahlen verdeutlichen die Lage: Während Leipzig/Halle 2024 einen Passagierzuwachs von 4,7 Prozent verzeichnete, musste Dresden einen Passagierrückgang von 5,1 Prozent hinnehmen. Die wirtschaftliche Situation der Mitteldeutschen Flughafen AG (MFAG) bleibt angespannt, wobei zuletzt durch Kredite und Zuschüsse eine finanzielle Krise abgewendet wurde. Der Freistaat Sachsen sieht 100 Millionen Euro Unterstützung von 2024 bis 2026 vor, während Sachsen-Anhalt ab 2027 keine Mittel für Dresden bereitstellen möchte.
Auch politisch gibt es Reibungen. Thomas Löser von den Grünen kritisiert die anhaltenden Subventionen und fordert ein nachhaltiges Konzept, das alternative Nutzungen berücksichtigt. Götz Ahmelmann, Vorstandsvorsitzender der MFAG, zeigt sich jedoch optimistisch und verweist auf Entwicklungspotenziale des Standortes Dresden, insbesondere in den Bereichen Ansiedlungen und Infrastrukturprojekte.

