Xbox One-Abwärtskompatibilität: Vielversprechend aber noch problembehaftet

Die Xbox One wird demnächst in der Lage sein, ausgewählte Xbox 360-Spiele abzuspielen. Gegen Ende des Jahres sollen die ersten 100 Spiele unterstützt werden, 100 weitere sollen kurz darauf folgen. Zur Feier der E3 veröffentlichte Microsoft eine Preview-Version für ausgewählte Xbox One-Nutzer. Die Technikexperten von Digital Foundry unterzogen der Abwärtskompatibilität einen ersten Test.

Und dieser erste Test fällt noch nicht vollends positiv aus. Zunächst muss allerdings festgehalten werden, dass die Leistung der Xbox-Programmierer absolut beeindruckend ist: Die Spezialisten von Digital Foundry hätten es nicht für möglich gehalten, dass dies überhaupt möglich wäre. Die Xbox One nutzt eine virtuelle Umgebung, um Xbox 360-Software zu emulieren und den Spielen vorzugaukeln, dass sie auf einer normalen Xbox 360-Konsole gespielt werden. Da die virtuelle Umgebung von der Xbox One als eigene App erkannt wird, ist es zudem möglich Software-Features der Xbox One auch dann noch zu nutzen, wenn alte Spiele über den Bildschirm flimmern, die diese eigentlich nicht unterstützen.

Mass Effect auf Xbox One

Diese Errungenschaft ist besonders daher faszinierend, da sich Microsoft – genauso wie Sony – bei der Xbox One für eine CPU basierend auf AMDs Jaguar-Architektur entschied. Im Klartext bedeutet dies, dass in der Xbox One eine Six-Core CPU mit jeweils 1,75 GHz Rechenleistung pro Kern Anwendung findet. Die Xbox 360 nutzte jedoch drei CPU-Kerne, die mit 3,2 GHz getaktet waren. Die Xbox One-Architektur ist zwar dennoch in allen Bereichen der alten 360-CPU deutlich überlegen, eine Emulation der Xbox 360 sollte sich nicht zuletzt aufrgund der unterschiedlichen Taktfrequenz jedoch als extrem schwierig erweisen. Wie Microsoft dieses Wunderwerk verwirklichte, ist bislang noch nicht bekannt.

Obwohl die Abwärtskompatibilität zu Xbox 360-Spielen nun gegeben ist, können nicht alle Spiele, die in der Preview erhältlich sind, komplett überzeugen. Bei Digital Foundry unterzog man Mass Effect, Perfect Dark Zero und N++ einem Test. Was hierbei sofort positiv auffiel: Der Emulator erzwingt bei jedem Xbox 360-Spiel V-Synch. Hässliches Screen-Tearing gehört somit der Vergangenheit an.

Perfect Dark Zero auf Xbox One

Insbesondere Mass Effect und Perfect Dark Zero profitieren von diesem Feature, denn beide Spiele litten auf der Xbox 360 unter zerissenen Bildern. Bei Mass Effect kann das Team von Digital Foundry zudem weitere Besserungen feststellen: Die Ladezeiten sind auf der Xbox One kürzer und Texturen werden schneller ins Bild geladen. Da Mass Effect 3 auf der Unreal Engine 3 basiert, ist dies ein erstes gutes Zeichen für weitere Unreal Engine 3-Spiele.

Nun fangen jedoch die Probleme an: Die Emulation kann – zumindest bislang – nicht die Performance der Originalversionen halten. Bei Perfect Dark Zero verzeichnetd as Equipment von Digital Foundry einen stetigen Einbruch um 4 bis 6 Frames im Vergleich zur Xbox 360-Fassung. Perfect Dark Zero sei aber – V-Synch sei dank – auf der Xbox One troztdem eine bessere Erfahrung. Dasselbe kann jedoch nicht von Mass Effect behauptet werden, welches Digital Foundry als “stellenweise unspielbar” beschreibt: Die Framerate verzeichnet oft starke Einbrüche und fällt beizeiten sogar in den Bereich von 10 Bildern die Sekunde. Auch N++ leidet unter einem permanenten Stottern, welches ein einstmals flüssiges Spielerlebnis etwas im Wege steht.

Das Fazit ist trotzdem positiv: Es handelt sich bislang schließlich nur um eine Preview. Bis zum finalen Start des Features werden noch einige Monate verstreichen und man zeigt sich optimistisch, dass Microsoft die verbleibenen Probleme noch beheben kann.

Übrigens: Sony erteilte Abwärtskompatibilität für die PS4 im Rahmen der E3 eine Absage.


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Gaming
[next-gamer.de] · 20.06.2015 · 15:15 Uhr
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