Xbox-Handheld angeblich eingestellt: Microsoft setzt alles auf Software-Revolution?
Ein hauseigener Xbox-Handheld galt in den vergangenen Monaten als offenes Geheimnis (bereits seit 2021!). Doch statt mit eigener Hardware anzugreifen, setzt Microsoft wohl auf eine andere Strategie. Eine, die die Xbox-Plattform deutlich offener und flexibler machen könnte.
Die Zukunft von Xbox: Partner-Hardware statt Eigenentwicklung?
Warren zufolge plant Microsoft zwar weiterhin Next-Gen-Xbox-Hardware, doch diese wird nicht unbedingt nur aus der eigenen Produktion stammen. Vielmehr sollen künftig auch Geräte von Drittherstellern wie Asus Teil der Xbox-Zukunft sein. Die beiden Modelle ROG Ally und Ally X gelten bereits als erste Markt-Tests dieser neuen Ära, wie Warren in einem TheVerge.com-Artikel preisgibt (hinter einer Paywall).
Im Zentrum steht die Idee, Xbox auf jedem Bildschirm verfügbar zu machen, egal ob TV, Tablet, Handheld oder PC. Möglich wird das durch eine Verschmelzung von Windows, Xbox-App, Cloud Gaming und Play Anywhere. Eine Strategie die bereits länger im Ausbau ist.
Xbox als Plattform, nicht als Konsole?
Das Ende des „Konsolenkriegs“: Xbox soll künftig weniger Hardwaremarke und mehr Plattform sein. Microsoft will eine nahtlose Spielerfahrung schaffen, bei der der Nutzer entscheidet, wo und wie er spielt, nicht die Hardware steht im Fokus.
Ein zentraler Baustein dabei ist Xbox Play Anywhere, das bereits jetzt plattformübergreifendes Spielen erlaubt. Zusätzlich soll der Cloud-Gaming-Dienst noch stärker eingebunden werden. Microsofts PC-App zeigt künftig einfach die zuletzt gespielten Titel an, egal ob sie lokal oder gestreamt gestartet werden.
Emulation: Die große Herausforderung der Zukunft
Langfristig setzt Microsoft offenbar auf Emulation, um die Xbox-Vergangenheit auf neue Geräte zu bringen. Bereits Anfang 2024 wurde dafür ein eigenes Team gegründet, das sich um „Game Preservation“ und Vorwärtskompatibilität kümmert. Allerdings sind noch viele technische und lizenzrechtliche Hürden zu nehmen, bevor Spiele von der originalen Xbox, der Xbox 360 und aktuellen Generationen vollständig auf Windows-Geräten emuliert werden können. Bis dahin will Microsoft die Lücke mit Cloud-Angeboten und nahtloser Softwareintegration schließen.
Ein eigenes Xbox-Handheld von Microsoft scheint vorerst vom Tisch zu sein. Doch das bedeutet nicht das Ende mobiler Xbox-Erfahrungen. Die Öffnung der Plattform und die Zusammenarbeit mit Hardwarepartnern könnten Xbox flexibler, zugänglicher und zukunftssicherer machen als je zuvor. Ob das gut geht? Immerhin verkaufen sich Xbox-Spiele Millionenfach auf der PS5. Das „Xbox-Ökosystem“ könnte vollständig mit dem PC verschmelzen. Oder umgekehrt, wie man es möchte.
Der Grund für diese Strategie könnte klar auf der Hand liegen. Microsoft hat mit der Übernahme von Bethesda und Activision-Blizzard Milliarden ausgegeben. Call of Duty, The Elder Scrolls und Co kosten in der Entwicklung neuer Spiele viel Geld, dass wieder reingeholt werden muss. Daher werden wir auch in Zukunft viele Xbox-Spiele auf PlayStation- und Nintendo-Konsolen sehen. Wird Microsoft bald der größte Publisher auf PlayStation-Konsolen sein? Auch dazu gibt es eine interessante Geschichte.