Xbox am Scheideweg: Kippt Microsoft die nächste Konsolengeneration?
In der schnelllebigen Welt der Videospiele schien eine Konstante bisher in Stein gemeißelt: Auf jede Konsolengeneration folgt unweigerlich die nächste. Doch genau dieses ungeschriebene Gesetz wird nun durch ein beunruhigendes Gerücht erschüttert, das die Grundfesten der Xbox-Sparte von Microsoft in Frage stellt. Einem neuen Bericht eines glaubwürdigen Insiders zufolge ist die Entwicklung eines Nachfolgers für die Xbox Series X/S keineswegs mehr eine ausgemachte Sache. Während der Tech-Gigant aus Redmond jahrelang Ressourcen in die Konzeption der Zukunft investiert haben soll, scheint nun eine Phase der fundamentalen Neubewertung angebrochen zu sein. Im Zentrum dieser Revision: die hinter den Erwartungen zurückbleibende Performance der eigenen Hardware.
Die Stimme aus dem Inneren
Die explosiven Behauptungen stammen vom NeoGAF-Nutzer „SneakersSO“, einer Quelle, die zwar selten, aber bisher stets mit bemerkenswerter Präzision über Microsofts Interna berichtet hat. Genau dieser Leaker war es, der bereits Ende 2023 die Öffnung der Xbox-Plattform für Multiplattform-Titel korrekt vorhersagte – über zwei Monate vor der offiziellen Ankündigung. Die Kredibilität dieser Quelle wird durch niemand Geringeren als Tom Warren von The Verge untermauert. Warren, selbst ein renommierter und bestens vernetzter Microsoft-Kenner, adelte SneakersSO kürzlich im XboxEra-Podcast mit den Worten, der Insider wisse „sehr viel darüber, was intern vor sich geht“. Wenn diese Person also spricht, hört die Branche gebannt zu.
Entwicklungsstopp und kollabierendes Vertrauen
Am 4. Oktober meldete sich SneakersSO erneut zu Wort und lieferte alarmierende Details zu den jüngsten Turbulenzen bei Microsoft. Der Insider bestätigte, dass der jüngst bekannt gewordene 300-Millionen-Dollar-Verlust durch die Game-Pass-Strategie für Call of Duty erhebliche Unsicherheit im Konzern ausgelöst habe. Während Mitarbeitern intern noch vor Kurzem eine neue Xbox-Konsole für 2026 in Aussicht gestellt wurde, sei diese Gewissheit nun pulverisiert. Das Vertrauen in das Projekt soll intern kollabieren. Als Hauptgrund nennt die Quelle einen drastischen Schritt: Microsoft habe die Vorbereitungsarbeiten für die nächste Konsolengeneration vorerst komplett pausiert.
Die Zukunft heißt Software und Cloud
Diese Entwicklung fügt sich in ein größeres strategisches Bild ein. Laut SneakersSO wird sich Microsofts Langzeitstrategie noch radikaler von dedizierter Gaming-Hardware abwenden und voll auf ein Geschäftsmodell aus Software und Diensten setzen. „Die Zukunft von Xbox ist das Publishing von Software“, so die klare Ansage des Insiders. Der Konzern werde sich auf seine profitabelsten Marken konzentrieren und gleichzeitig den Game Pass zu einem Einstiegsabonnement für das Cloud-Gaming umfunktionieren. Die erst kürzlich durchgeführte, kontroverse Preiserhöhung des Services dürfte dabei nicht die letzte gewesen sein. Der Insider behauptet, Microsoft werde den Preis des Abos kontinuierlich weiter nach oben treiben. Ein möglicher Ausweg aus dem Hardware-Dilemma könnte die Lizenzierung der Marke an Dritthersteller sein, wie es die kürzlich angekündigte „ROG Xbox Ally“-Handheld-Reihe andeutet. Anstatt selbst teuer zu entwickeln, könnte man Partner ins Boot holen – eine Strategie, die jedoch stark vom schwindenden Image der Marke abhängt.


