Wissenschaftler verbinden Internetsucht mit einem bestimmen Gen
Wissenschaftler der Universität Bonn haben entdeckt, dass eine bestimmte Genmutation teilweise dafür verantwortlich sein könnte, dass einige Internetnutzer internetsüchtig werden.
Die Veränderung des sogenannten „CHRNA4“ Gens, das normalerweise in Verbindung mit der Nikotinsucht steht, soll ein einflussreicher Faktor bei der Lenkung der suchterzeugenden Reaktion des Trägers sein, wenn dieser Online-Aktivitäten betreibt wie z. B. die Nutzung von sozialen Netzwerken, das Versenden von E-Mails, Surfen oder das Spielen von Online-Spielen.
Der Hauptinitiator der Studie, die im Fachbereich für differenziale und biologische Psychologie durchgeführt wurde, Christian Montag sagte: „Was wir bereits über den nikotinischen Acetylcholin-Rezeptor im Gehirn wissen, ist, dass eine Veränderung des damit verbundenen Gens ein suchterzeugendes Verhalten fördert. Es scheint so, als sei diese Verbindung nicht nur für die Nikotinsucht grundlegend sondern auch für die Internetsucht.“
Die Wissenschaftler analysierten die genetischen Veranlagungen von 132 Testpersonen, die das Internet zu einem sozusagen „normalen Ausmaß“ nutzen. Danach haben sie ihre Ergebnisse mit denen von einer gleichen Anzahl von „Internetsüchtigen“ – definiert als Menschen, die das Internet so häufig nutzen, dass sie sich unwohl oder frustriert fühlen, wenn sie nicht für eine gewisse Zeit auf das Internet zugreifen können – verglichen. In beiden Gruppen befand sich eine gewisse Zahl an Testpersonen, die Internetjobs (soziale Netzwerke, Entwicklung oder Kundenbetreuung) haben.
Die Ergebnisse geben Grund zur Annahme, dass das Gen mit dem Anreizsystem des Gehirns verknüpft ist, das durch Internetaktivität stimuliert werden könnte, so ähnlich wie es bei Nikotin reagiert. Glücklicherweise bringt die Internetsucht weit weniger Gesundheitsrisiken mit sich als die Nikotin- oder Alkoholsucht, aber sie wurde wissenschaftlich als Problem anerkannt, das Beklommenheit, soziale Ängste und andere mentale oder psychische Störungen verursachen kann.
Montag erklärt: „Den aktuellen Daten zufolge gibt es bereits klare Anzeichen dafür, dass die Internetsucht genetisch bedingt ist. Wenn solche Verbindungen besser verstanden werden, wird es dadurch auch bessere Therapiemöglichkeiten geben.“
Da sich das Internet immer mehr zu einer Grundlage im Beruf, bei der Erziehung und für soziale Zwecke und Unterhaltung entwickelt, wird es immer wichtiger, die Internetsucht zu verstehen. IT- Jobs verlassen sich zunehmend bei der Entwicklung und der Kommunikation zwischen Arbeitskollegen und Kunden auf das Internet, was bedeutet, dass die durchschnittliche Internetnutzung pro Tag bei der Mehrheit der Büroarbeiter weiterhin entsprechend steigen wird. Das richtige Gleichgewicht zwischen Internetnutzung und anderen Aktivitäten ist hilft uns abzuschalten, wenn es notwendig ist.


