Wirbelgleiten richtig diagnostizieren und effektiv behandeln

Spondylolisthesis, Wirbelgleiten

München/Taufkirchen, 22.04.2024 (lifePR) - Wenn der Rücken Probleme macht, ist das immer unangenehm. Besonders schmerzhaft aber ist Wirbelgleiten. Nur mit der richtigen Therapie lässt sich das Leiden erfolgreich behandeln. Das rät der Experte

Wenn der Arzt die Diagnose Spondylolisthesis stellt, wünschen sich Betroffene nichts anderes als schnelle Hilfe. Die Schmerzen sind nicht selten unerträglich und oft begleitet von einem Schwächegefühl in den Beinen und damit einhergehenden Gangunsicherheiten. „Bei dieser Krankheit ist ein Wirbelkörper gegenüber den darunter liegenden Wirbel nach vorne verschoben“, erklärt Dr. Reinhard Schneiderhan vom gleichnamigen medizinischen Versorgungszentrum in München-Taufkirchen. „Gleichzeitig kann es zu einer Einengung im Wirbelkanal führen. Denn wenn ein Wirbelkörper nach vorne rutscht, entsteht im hinteren Bereich eine Engstelle und bedrängt die hochsensiblen Nerven. Genau das führt dann zu den gravierenden und schmerzhaften Problemen.“

Wie die meisten wissen, besteht die Wirbelsäule aus 24 übereinandergestapelten Wirbelkörpern, die durch Bandscheiben voneinander getrennt sind. Eine clever aufgebaute Struktur, die gleichzeitig stabil und flexibel ist. Doch eine zu schwache Muskulatur, Übergewicht, Verletzungen oder altersbedingte Abnutzungen können diese Struktur schwächen. Es kommt zu Instabilitäten, die Wirbelgleiten möglich machen.

„Die Schmerzen sind oft so stark, dass Betroffene sowieso einen Arzt aufsuchen“, sagt Dr. Schneiderhan. „Besonders wichtig ist die medizinische Betreuung das aber vor allem auch dann, wenn es zu Taubheitsgefühlen, Kribbeln oder Schwächegefühlen in den Beinen kommt.“ Mit Hilfe einer gründlichen körperlichen Untersuchung sowie moderner bildgebenden Verfahren lässt sich eine Diagnose stellen. Ganz wichtig dabei: Beim Wirbelgleiten gibt es verschiedene Stadien der Einengung und für jedes Stadium kommen unterschiedliche Therapien in Betracht, weshalb eine individuelle Diagnose auch so wichtig ist.

„Ich kann Betroffenen nur raten, eine Praxis mit einem interdisziplinären Team aufzusuchen“, sagt Dr. Schneiderhan. „Wenn sich Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen Patienten mit Wirbelgleiten anschauen, ist die Wahrscheinlichkeit einer optimalen Therapie am größten. Denn bei der Spondylolisthesis ist ein individuell zugeschnittener Behandlungsplan besonders wichtig.

In vielen Fällen liegt bei einem Wirbelgleiten eine kombinierte Spinalkanalstenose vor. Dies bedeutet, dass die im engen Nervenwurzeldurchtrittskanal verlaufende Nervenwurzeln von vorne durch bedrängendes Bandscheibengewebe und von hinten durch eine knöcherne Einengung bedrängt wird. Besonders längeres Stehen und Gehen verstärkt diesen Kompressionseffekt und die Schmerzen nehmen zu.

Die gute Nachricht: ein großer operativer Eingriff ist nur noch in wenigen Fällen nötig. Wie bei vielen anderen Rückenerkrankungen sind auch beim Wirbelgleiten minimal-invasive Maßnahmen möglich und erfolgreich. Allen voran die so genannte Wirbelsäulenkatheterbehandlung. „Bei dieser Methode reicht eine leichte Dämmerschlafnarkose aus“, sagt der Wirbelsäulenexperte. „

Unter Bildwandlersicht führen wir dann einen sehr dünnen Katheter über eine Einstichstelle im Steißbeinbereich ein und schieben ihn dann exakt bis zu der Stelle, wo das Bandscheibengewebe den Kanal einengt und die Nerven reizt.“

Dabei kommt modernstes Equipment zum Einsatz. Dazu gehören auch modernste Röntgenbildwandler. „Die Bildgebung ist eine große Hilfe“, sagt Dr. Schneiderhan. Denn so können wir eine Kombination aus Enzymlösung sowie schmerzstillenden, abschwellenden und schrumpfenden Medikamenten direkt in das vorgewölbte Bandscheibengewebe spritzen.“ Die angenehmen Folgen: Das auf die Nerven drückende Gewebe schrumpft und kann nicht mehr reizen, es erfolgt also eine dauerhafte Entlastung der Nervenwurzel. Gleichzeitig geht die ebenfalls schmerzhafte Entzündung zurück. Die oft empfohlenen Versteifungsoperationen können mit dieser Methode vermieden werden.Eine wissenschaftliche Langzeitstudie der Universität Kiel hat gezeigt, dass dieser minimal-invasive Eingriff die mit Abstand größten Erfolgsaussichten hat.

Eine weitere minimal-invasive Therapie, ist der Einsatz eines endoskopischen Verfahrens. Es kommt bei eingeengten Wirbelkanal durch hervorgetretenes Bandscheibengewebe und knöchernen Veränderungen im Bereich der Wirbelgelenke zum Einsatz. „Bei diesem Eingriff entfernen wir das überschüssige und Schmerzen auslösende Knochengewebe über ein nur sieben Millimeter dünnes Endoskop“, so Dr. Schneiderhan. „“Anders als bei größeren Eingriffen ist es mit dieser Methode nicht nötig, Muskeln, Sehnen und Bänder zu lösen oder zu trennen. Das hat einen entscheidenden Vorteil, denn so können wir Narbenbildung vermeiden.“ Zur Erklärung: Das bei weniger modernen Operationsverfahren entstehende Narbengewebe kann anschließend sehr schmerzhafte Probleme bereiten.

Tipp für alle Patienten: Bei diesem Krankheitsbild ist es unbedingt ratsam eine Zweitmeinung einzuholen. Nur so ist weitgehend sichergestellt, dass man auch die richtige Therapie erhält, wie eine aktuelle Studie gezeigt hat. Patienten haben das Recht auf eine Zweitmeinung und gesetzliche Krankenkassen unterstützen diese Maßnahme.

Gesundheit & Medizin
[lifepr.de] · 22.04.2024 · 10:30 Uhr
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