Wetterkapriolen in Norddeutschland: Landwirtschaft zwischen Hoffnung und Herausforderung
Der ausbleibende Regen stellt die Landwirtschaft in Schleswig-Holstein vor erste Herausforderungen. Laut der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holsteins zeigt sich ein differenziertes Bild, je nach Region und Anbaukultur. Die jüngsten Regenfälle waren gerade noch rechtzeitig, um größere Schäden in Ackerbau und Grünland-Futterbau abzuwenden.
Nichtsdestotrotz gibt es lokale Probleme, insbesondere in der Region um Lübeck und auf den leichteren Böden der Geest. Für genauere Ernteprognosen bei Getreide und Raps ist es noch zu früh. Laut der Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes bleibt es in den nächsten Tagen trocken.
Mit dem Fortschreiten der Vegetationsperiode im Frühjahr steigt der Wasserbedarf der Pflanzen. Auch die Verdunstung nimmt bei den derzeit höheren Temperaturen zu, ein kritischer Punkt, der das Risiko von Trockenschäden erhöht. Besonders der Raps benötigt während und nach der Blütephase ausreichend Wasser.
Die Bestände von Winterweizen und Wintergerste befinden sich in einer entscheidenden Phase der Ertragsbildung, weshalb sie ebenfalls auf eine gute Wasserversorgung angewiesen sind. Die derzeitige Trockenheit beeinflusst auch die Nährstoffmobilität im Boden, was für Weizen von Bedeutung ist, da bald die dritte Stickstoff-Düngergabe erfolgt.
Regional unterschiedlich stark ausgeprägt ist die Trockenheit vor allem in den östlichen Landesteilen. Obwohl dort über Ostern kaum Niederschläge gefallen sind, zeigen die Pflanzen bisher nur vereinzelt Trockenstress. In tieferen Bodenschichten ist noch Wasser verfügbar, und die Wurzelentwicklung verläuft überwiegend positiv.
Sommergetreide hingegen ist in gewissen Regionen und aufgrund variabler Saatzeitpunkte ungleichmäßig aufgelaufen. Insgesamt beschreibt die Landwirtschaftskammer die Situation als angespannt, aber nicht dramatisch. Weitere Niederschläge sind jedoch dringend notwendig.
Interessanterweise zeigen sich die Kulturen von Spargel und Erdbeeren weniger betroffen. Spargel benötigt bis zur Ernte weniger Wasser, während Erdbeeren durch Bewässerung versorgt werden und trockene Bedingungen sogar gesunde, süße Früchte fördern.