Welche Vorteile hat die neue digitale Gesundheitsakte der Techniker?

  • Mit der elektronischen Gesundheitsakte "TK-Safe" können Versicherte ihre Patientendaten zentral an einem Ort speichern und verwalten.
  • Die Nutzer bestimmen selbst, welche Daten hinterlegt werden und wer Zugriff auf diese erhält.
  • Künftig soll es solche eine elektronische Patientenakte für alle gesetzlich Krankenversicherten geben.

Laborbefunde, Diagnosen, Röntgenbilder, Impfungen, Medikamente - Wollen Patienten sämtliche Daten zusammentragen, die Ärzte und Kliniken über sie haben, bedeutet das eine Menge Arbeit. Dabei haben nicht einmal die Mediziner selbst einen Überblick über alle erfolgten Behandlungen. Denn oftmals werden die Informationen nicht geteilt, die durch andere Ärzte in einer Akte vermerkt wurden. Das kann im Ernstfall dazu führen, dass Behandlungen aus Unwissenheit doppelt vorgenommen werden oder der Patient Medikamente verschrieben bekommt, die sich mit anderen Arzneimitteln nicht vertragen.

Für die Techniker Krankenkasse (TK) ist nun die Zeit reif für den "Schritt in ein modernes Gesundheitswesen", betont deren Chef Jens Baas. Die Kasse hat eine elektronische Gesundheitsakte entwickelt (TK-Safe), die Teil der TK-App ist. In ihr können Versicherte ihre Krankheits- und Gesundheitsdaten zentral an einem Ort speichern und managen.

Zusammenführung von medizinischen Informationen kann Behandlung verbessern

Die Gesundheitsakte hat sowohl für Mediziner und Krankenkasse als auch für Patienten einige Vorteile. Ärzte können beispielsweise besser bei der Behandlung zusammenarbeiten. So werden Doppeluntersuchungen vermieden, die einerseits unnötige Kosten für die Krankenkasse verursachen und andererseits für den Patienten unangenehm sein können. Die Techniker erhofft sich als positiven Nebeneffekt, Behandlungskosten einsparen zu können.

Digitale Gesundheitsakte der TK: Nutzer bekommen Datenhoheit

Die Nutzer der digitalen Gesundheitsakte erhalten wiederum einen Überblick, welche Daten über sie bei der Techniker Krankenkasse von Ärzten und Co. vorliegen. Zudem können sie die Informationen um eigene Angaben ergänzen, etwa zu nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten. Dabei bestimmen die Versicherten selbst, was sie in ihrer Akte ablegen wollen und wer Zugriff darauf hat. Sie bekommen somit "Hoheit über ihre eigenen Daten", erläutert Baas. Bisher machen es die überholten, analogen Strukturen schwer, an die eigenen Patientendaten heranzukommen, erörtert der Vorstandsvorsitzende der TK weiter.

Die rund zehn Millionen Versicherten der Kasse sollen noch in diesem Jahr Zugriff zur elektronischen Gesundheitsakte bekommen. Zunächst startet die Krankenkasse allerdings einen Anwendertest.

Tipp: Der Zusatzbeitrag der TK liegt derzeit bei 0,9 Prozent. Sie zählt damit zu den günstigeren Krankenkassen in Deutschland. Doch einige Kassen versichern ihre Kunden zu einem noch niedrigeren Beitrag, wie der Vergleichsrechner zeigt.

Nutzen der elektronischen Akte auf vielen Ebenen

Die elektronische Gesundheitsakte gibt Mitgliedern der TK die Möglichkeit, einen Überblick über ihre Krankheitsdaten zu bekommen. Solch eine Übersicht ist vor allem dann interessant, wenn Nutzer eine Versicherung abschließen wollen, für die eine Gesundheitsprüfung notwendig ist. Denn häufig wissen sie nicht, welche Diagnose der Arzt genau zu einem Krankheitsbild in der Patientenakte vermerkt hat. Werden Gesundheitsfrage ohne Rücksprache mit dem Mediziner beantwortet, können daher falsche Angaben gemacht werden, die die späteren Versicherungsleistungen gefährden. Sind alle Patientendaten dagegen an einem zentralen Ort gespeichert, erleichtert dies die Beantwortung erheblich.

Bis 2021 soll elektronische Patientenakte bundesweit eingeführt werden

Die Techniker ist nicht die einzige Krankenkasse, die Initiative ergriffen hat und eine digitale Gesundheitsakte testet. Auch die AOK führt seit einiger Zeit einen Test in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin mit einem Gesundheitsnetzwerk durch. Mit der digitalen Akte sollen medizinische Informationen und Dokumente ebenfalls jederzeit bereitgestellt und abrufbar sein.

Was die elektronische Gesundheitskarte betrifft, so nimmt die Bundesregierung einen neuen Anlauf, die elektronische Patientenakte auf den Weg zu bringen. Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD darauf verständigt, diese bis 2021 einzuführen.

Gesetzliche Krankenversicherung
[finanzen.de] · 25.04.2018 · 13:35 Uhr
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