Weichenstellung für die Zukunft der Rente: Mut gefragt
Die Herausforderungen der Rentenfinanzierung sind kein neues Thema, doch die jüngsten Vorschläge der Wirtschaftsweisen zeigen neue Wege auf, wie ein langfristiger finanzieller Kollaps vermieden werden könnte. Insbesondere wird eine schrittweise Erhöhung des Rentenalters angeregt, bei der zwei Drittel der zusätzlichen Lebensjahre zur Erwerbstätigkeit genutzt werden sollen, während ein Drittel dem Ruhestand vorbehalten bleibt.
Dieses Modell wird bereits erfolgreich in Dänemark umgesetzt, wo die Umstellung zur „Rente mit 70“ in vollem Gange ist. Jedoch stößt dieser progressive Ansatz innerhalb der aktuellen deutschen Koalition auf taube Ohren. Selbst moderate Maßnahmen wie die Erhöhung der Abschläge für den Vorruhestand, die von der Deutschen Bundesbank vorgeschlagen wurde, finden keinen Anklang. Es ist bemerkenswert, dass die Bürger, die bereits im Ruhestand sind und deren Unmut die politischen Entscheidungsträger scheuen, von den vorgeschlagenen Änderungen unberührt bleiben würden. Während in der politischen Landschaft Spielereien wie die Einführung von Aktiv- und Frühstartrenten erörtert werden, fehlt es an der notwendigen Entschlossenheit, um langfristige Weichen zu stellen.
Die drohende Gefahr einer Beitragslast, die auf 50 Prozent der gesamten Sozialversicherungskosten ansteigen könnte, wirft ihre Schatten voraus. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um mit entschlossenem Handeln die Weichen für eine nachhaltige Rentenreform zu stellen.

