Weg zur Bauinnovation: Deutsche Bauindustrie fordert Reformen
Die deutsche Bauindustrie sieht die Ursachen für die derzeitigen Herausforderungen im Wohnungsbau im „Systemversagen“ der bisherigen Förderpolitik. Der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, äußerte sich dazu in der RTL- und ntv-Sendung „Frühstart“. Die unübersichtliche Förderlandschaft der vorherigen Regierung habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die gesetzten Zielvorstellungen im Neubau verfehlt wurden. Hübner sprach von einem „Systemversagen“ und erhofft sich Verbesserungen durch die gegenwärtige Ampelkoalition.
Trotz der Kritik zeigt sich Hübner optimistisch, was die künftigen Entwicklungen anbelangt. Neben den politischen Aspekten betonte er auch die Eigenverantwortung der Bauindustrie, die dringend auf effizientere und insbesondere digitale Arbeitsweisen setzen müsse. Um eine erfolgreiche digitale Transformation umzusetzen, sei jedoch auch die Zustimmung und Mitarbeit der Bauherren erforderlich.
Ein wichtiger Hebel für bezahlbaren Wohnraum liegt laut Hübner im Abbau bürokratischer Hürden und der Ausweitung günstig verfügbaren Baulands. Angesichts einer gegenwärtigen Auslastung der Bauunternehmen von lediglich 70 Prozent, besteht erhebliches Potenzial, um den gegenwärtigen Wohnraummangel zu adressieren. Verspätungen durch die kleinteilige Vergabe von Aufträgen, wie im Falle von Infrastrukturprojekten, erschweren jedoch die rasche Realisierung der Vorhaben.
Um eine positive Trendwende zu bewirken, setzt die Bauindustrie auf die Entschlossenheit der Regierung, hemmende Bürokratie abzubauen. In diesem Zusammenhang äußerte Hübner am Vortag die Forderung, der Bundeshaushalt 2025 müsse zügig verabschiedet werden, um blockierte Projekte endlich in Angriff nehmen zu können. Diese dringend benötigte Unterstützung wird beim heutigen Branchentag auch gegenüber Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bundesbauministerin Verena Hubertz (SPD) thematisiert werden.