Was ist Schlafapnoe und wie wird sie therapiert?

„Ich hatte Angst, mein Bettpartner könnte ersticken.“ - Kennen Sie das? Der Mensch neben Ihnen hört während der Nacht plötzlich auf zu atmen. Nach einer Schrecksekunde hören Sie, wie er plötzlich nach Luft ringt, danach jedoch schläft er einfach weiter. Passiert das häufiger, könnte eine ernstzunehmende Krankheit vorliegen, die obstruktive Schlafapnoe (OSA). Der Betroffene selbst merkt meist nichts von den Atemaussetzern und dem Hochschrecken in der Nacht, sondern hält sich eher für einen gelegentlichen Schnarcher.

Schlafapnoe – wenn Schnarchen krankhaft wird

Einschränkungen beim Atmen und nicht erholsamer Schlaf

Einfaches, harmloses Schnarchen gilt nicht als medizinisch relevant. Doch ab welchem Punkt liegt eine schlafbezogene Atmungsstörung vor, die Krankheitsstatus hat? Alles dreht sich um die Atemaussetzer und einen stark eingeschränkten Atemfluss. Hinzu kommen dann noch typische Symptome wie Tagesmüdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit, Konzentrations- oder Gedächtnisstörungen, manchmal auch Kopfschmerzen oder depressive Verstimmungen.

Grenzwert für krankhaftes Schnarchen

Nach allgemeiner Auffassung wird bereits ab 5 Atemaussetzern pro Stunde Schlafzeit vom obstruktiven Schlafapnoe-Sypmtom (OSAS) gesprochen, sofern die Gesundheit auch tagsüber deutlich beeinträchtigt ist (siehe oben genannte Symptome), grundsätzlich jedoch immer ab 15 Atemaussetzern pro Stunde Schlafzeit. Die obstruktive Schlafapnoe wird vom Arzt diagnostiziert (meist von einem HNO-Arzt in Zusammenarbeit mit einem Lungenfacharzt/Schlaflabor).

Was tun bei obstruktiver Schlafapnoe?

Die CPAP-Beatmung

Aus Sicht der Fachmediziner ist die Therapie der Wahl bei krankhaftem Schnarchen die CPAP-Maske. Patienten lernen sie oftmals im Schlaflabor kennen, wo in mehreren Durchgängen gemessen und getestet wird. Die Schlafapnoe Maske sitzt auf Mund und/oder Nase auf. Über einen Schlauch ist sie mit einem Gerät verbunden, das Überdruck erzeugt und so Luft in die Atemwege pumpt. Die gefährlichen Atemaussetzer werden reduziert und die Schlafqualität ist deutlich besser. Manchmal stellt sich mit sofortiger Wirkung ein spürbarer Erfolg ein und man wacht schon nach der ersten Beatmungsnacht so erholt auf wie lange nicht mehr.

Ursachen des Schnarchens

Beim Thema Schnarchen ist jedoch eine genaue Ursachenforschung nötig, damit im Einzelfall die richtige Therapie gefunden werden kann. Ein typischer Fall ist der Rückenlage-Schnarcher, denn es kommt häufig vor, dass jemand immer dann zum starken Schnarcher wird, sobald er auf dem Rücken liegt. Im Fall der lageabhängigen OSA rutscht die Zunge so ungünstig nach hinten in den Rachen (man spricht von einem Zungengrundkollaps), dass die Atemwege komplett abgeriegelt werden. In einem solchen Fall sollte, gegebenenfalls in Kombination mit der CPAP-Maske, auf jeden Fall auch ein Rückenlageverhinderer verwendet werden. Ob man im Rahmen der Positionstherapie ein Anti-Schnarch-Shirt oder ein Anti-Schnarch-Kissen verwenden möchte, spielt keine entscheidende Rolle. Jedenfalls kommt es in Seitenlage bei vielen Schnarchern wesentlich seltener zu Atemaussetzern.

Schweregrade der Schlafapnoe

Der AHI - Einteilung der Schweregrade

Die Wahl des geeigneten Therapiemittels richtet sich jedoch auch nach dem Schweregrad, den die Schlafapnoe im Einzelfall hat. Denn die OSA erscheint mehr oder weniger stark ausgeprägt, je nachdem wie viele Atemaussetzer sich pro Stunde Schlafzeit ereignen. Dies wird mit einem speziellen Index gemessen, dem AHI (Apnoe-Hypopnoe-Index). Er misst die Apnoen (Atemaussetzer) und Hypopnoen (Phasen mit sehr schwachem Luftstrom).

  • leichtgradige OSA: AHI ≥ 5/h, zugleich Symptome wie Tagesmüdigkeit
  • mittelgradige OSA: AHI > 15/h bis 29/h
  • schwergradige OSA: AHI > 30/h

Bei der schwergradigen OSA ist meist nur eine CPAP-Maske in der Lage, die nächtlichen Atemaussetzer auf ein erträgliches Maß zu verringern.

Therapie der leicht- bis mittelgradigen OSA

Bei einer leicht- bis mittelgradigen OSA gibt es eine Therapieform, die in der Fachwelt mittlerweile als gleichwertig zur CPAP-Maske angesehen wird: das Tragen einer Schnarchschiene (Unterkieferprotrusionsschiene). Die auf den Zähnen getragene Schiene bewirkt durch eine leichte Vorverlagerung des Unterkiefers und der Zunge, dass im Rachen mehr Raum entsteht, wo die Atemluft strömen kann. Daher können sich Patienten mit einer leicht- bis mittelgradigen OSA im Allgemeinen annähernd genauso gut mit einer Schnarchschiene behelfen und so die teilweise unbeliebte CPAP-Maske vermeiden. Eine Unterkieferprotrusionsschiene wird aber nicht standardmäßig von der Krankenkasse bezahlt.

Therapie der schwergradigen OSA

Anders ist es, wenn eine schwergradige OSA vorliegt. Hier wird eine Schnarchschiene aus ärztlicher Sicht als nicht wirksam genug beurteilt. Bei dieser schweren Ausprägung der Schlafapnoe wird eine Schiene nur dann empfohlen beziehungsweise verordnet, wenn der Patient aus bestimmten Gründen keine CPAP-Maske tragen kann. Darüber hinaus gibt es zumindest noch die Möglichkeit, durch Abnehmen den persönlichen AHI-Wert etwas zu drücken und auf diese Weise von der schwergradigen OSA herunterzukommen. Denn egal ob einfaches Schnarchen, leicht-/mittel- oder schwergradige Schlafapnoe: es ist wissenschaftlich belegt, dass Gewichtsreduktion in den meisten Fällen ein geeignetes Mittel ist, um gegen Schnarchen und Schlafapnoe unterstützend vorzugehen. Wenn es nur so einfach wäre, die Pfunde loszuwerden…

Sollten Sie den Verdacht haben, dass Sie oder Ihr Bettpartner an Schlafapnoe leiden: nehmen Sie die Sache ernst. Die Auswirkungen der Schlafapnoe auf die Gesundheit sind nicht zu unterschätzen und es gibt eine Reihe unterschiedlicher Hilfsmittel, um die Krankheit zu behandeln.

Lifestyle / Gesundheit / Schlafapnoe
07.05.2023 · 10:12 Uhr
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