Was bringt Börsenkurse zum Schwanken?

Die Börse ist ein ständiges Hin und Her. Mal geht es nach oben, mal nach unten. Plötzliche Krisen sorgen für einen Kursrutsch bei einigen Aktien, bei anderen passiert gar nichts. Von heute auf morgen schießen bestimmte Aktien in die Höhe und andere stürzen - scheinbar ohne Grund - ab. Wer an der Börse den Durchblick hat, kann gute Renditen einfahren. Doch was bestimmt eigentlich den Börsenkurs einer Aktie? Wo liegen die Knackpunkte, ob eine Aktie nach oben oder unten ausschlägt?
Aspekt 1: Angebot und Nachfrage
Wie bei jedem Produkt bestimmen diese beiden Faktoren den Preis. Ist die Nachfrage hoch, das Angebot aber gering, steigt der Preis. Lässt die Nachfrage nach oder gibt es mehr Angebot, fällt der Preis. Eine Aktie kann nur gekauft werden, wenn jemand anderes sie verkauft. Verkaufen plötzlich sehr viele Menschen Aktien, steigt das Angebot und der Preis sinkt. Umgekehrt ist es genauso. Bei Aktien, die sehr beliebt sind, ändert sich der Preis rasant, beinahe im Sekundentakt. Das liegt daran, dass viele Aktien über das Xetra-System gehandelt werden. Binnen Sekunden kaufen und verkaufen hier viele Menschen. Das macht sowohl den Kauf als auch den Verkauf sehr einfach. Dies wiederum ist ein Aspekt, wieso die Preise für Aktien schnell steigen oder fallen.
Aspekt 2: Stimmung und Meinung
Aktuelle Börsenkurse werden nicht nur von Angebot und Nachfrage bestimmt. Schließlich benötigen Anleger einen Anhaltspunkt, welche Aktie sie überhaupt kaufen oder verkaufen sollten. Hier hilft ein Blick auf das, was Analysen sagen, wie sich die Weltwirtschaft gerade verhält oder was einzelne Personen aus den Unternehmen von sich geben. Bekanntestes Beispiel derzeit ist Tesla-Chef Elon Musk, der gerne Twitter nutzt, um seine Meinung kundzutun. Ein Tweet von ihm kann dafür sorgen, dass eine Aktie steigt oder fällt. Andere Aspekte sind Pressemeldungen von Unternehmen oder wenn gerade ein Trend in den Medien ist. In den vergangenen Jahren stiegen insbesondere Aktien von Solarunternehmen und Windkraftunternehmen, da Nachhaltigkeit ein wichtiger medialer Aspekt ist. Doch auch die persönliche Vorliebe von Anlegern spielt eine Rolle. Vertraut ein Anleger einem Unternehmen, dass dieses Potenzial in der Zukunft hat, kauft er dessen Aktie.
Aspekt 3: Wie sich Unternehmen entwickeln
Natürlich basieren Börsenkurse auch darauf, welche fundamentalen Daten ein Unternehmen mit sich bringt. Nur weil eine Stimmung oder Meinung in der Bevölkerung vorherrscht, heißt das nicht, dass Unternehmen, die diese Meinungen positiv beeinflussen, auch "etwas wert" sind. Das Geschäftsmodell muss stimmen. Es muss zukunftsorientiert sein. Umsatz und Gewinn müssen passen. Kurzum, das Unternehmen muss profitabel arbeiten. Doch an der Börse spielt nicht immer die Gegenwart eine Rolle. Viele Aktionäre blicken in die Zukunft und spekulieren, dass ein Unternehmen sich in die eine oder andere Richtung entwickelt. Börsenkurse beinhalten daher oft den Wunsch von Anlegern, wie sich ein Unternehmen künftig behauptet. Das sorgt dafür, dass Aktienkurse schnell fallen, wenn bei der Hauptversammlung diese Vorstellungen nicht erfüllt werden.
Aspekt 4: Attraktivität alternativer Anlageformen
Je nachdem, wie sich das allgemeine Zinsniveau entwickelt, so entwickeln sich auch andere Anlageformen. Anleger ziehen ihr Geld von den Börsen ab oder investieren absichtlich viel, je nachdem, welche Zinsen Tages- oder Festgeldkonten, P2P-Kredite oder Staatsanleihen bringen. Auch Kryptowährungen sind beliebte Anlageobjekte. Je mehr oder weniger Geld im Börsensystem investiert ist, desto dynamischer steigen oder fallen Preise von Aktien. Daher spielt es auch eine Rolle, wie viele Anleger insgesamt im System tätig sind und kaufen oder verkaufen. Hier kommt wieder Aspekt 1 zum Tragen: Angebot und Nachfrage.

