Wall Street unter Druck aufgrund geopolitischer Sorgen
Wachsende geopolitische Spannungen im Nahen Osten werfen am Freitag ihre Schatten auf die Wall Street. Bei den Investoren herrscht Unsicherheit, denn die jüngsten Vergeltungsaktionen Israels auf einen Großangriff des Iran könnten die Situation in der Region weiter eskalieren lassen. Analysten gehen davon aus, dass der Dow Jones Industrial mit einem Minus von etwa 0,4 Prozent in den Handel starten wird, was sich auf einen prognostizierten Wochenverlust von ungefähr einem Prozent belaufen könnte. Währenddessen bleibt der technologielastige Nasdaq 100 nahezu unbeeinflusst von den aktuellen Ereignissen und wird zur Eröffnung der Börse praktisch unverändert erwartet.
Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auf internationale Bemühungen zurückzuführen, mögliche aggressive Schritte Israels gegenüber dem Iran zu verhindern und damit einer Ausweitung des Konflikts vorzubeugen. Trotz somit verstärkter diplomatischer Anstrengungen wirkt sich die Angst vor weiteren Spannungen merklich auf die Stimmung der Anleger aus.
Bei den Unternehmensnachrichten sticht Netflix hervor. Das Unternehmen verzeichnete im Vorfeld des Börsenstarts einen Kursrückgang um 6,2 Prozent, trotz einer signifikanten Steigerung der Abonnentenzahlen im letzten Quartal, welche die Analystenerwartungen übertraf. Die ehrgeizigen Ziele für die Kundenentwicklung und das Umsatzwachstum von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die für das laufende Quartal in Aussicht gestellt wurden, konnten die Anleger dennoch nicht überzeugen, speziell da das Wachstumsziel für das Jahr 2024 hinter den Erwartungen bleibt. Analyst Douglas Anmuth von JPMorgan bezeichnete das Wachstum zwar als das stärkste seit dem Jahr 2020 für ein erstes Quartal, sieht jedoch Nachholbedarf hinsichtlich der Zukunftsaussichten des Streaming-Riesen.
Indessen verzeichnete Procter & Gamble vorbörslich einen Kursrückgang von 1,6 Prozent, obwohl das Unternehmen eine Anhebung des Gewinnausblicks für das laufende Geschäftsjahr veröffentlichte und den Umsatzausblick bestätigte. Die im dritten Quartal präsentierten Gewinnzahlen übertrafen zwar die Markterwartungen, der Umsatz konnte diesen jedoch nicht gerecht werden.
American Express zeigte eine verhaltene Reaktion von 0,1 Prozent Kursplus auf die offenbarten Quartalszahlen und Prognosen. Sowohl Umsatz als auch Überschuss konnten im ersten Quartal gesteigert werden, wobei sich die Ergebnisse im erwarteten Rahmen bewegten.
Schlumberger schließlich gab im vorbörslichen Handel um 1,3 Prozent nach. Trotz höherer Quartalsergebnisse enttäuschte der unveränderte Ergebnisausblick für das Jahr 2024 die Anleger. (eulerpool-AFX)