Wahl mit Schatten: Julia Nawalnaja gibt Stimme in Russischer Botschaft ab
Inmitten der durch Zweifel an Authentizität geprägten Präsidentenwahl in Russland, trat Julia Nawalnaja, die Witwe des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, auffallend in Erscheinung, indem sie ihre Stimme in der russischen Botschaft in Berlin abgab. Nawalnaja ergriff die Gelegenheit, still als Wählerin aufzutreten, ohne dabei ihre Intentionen öffentlich zu erörtern. Diese Wahl steht im Dunkeln schwerwiegender Anschuldigungen bezüglich Betrug und Manipulation. Mehr als einen Monat nach Nawalnys Tod und über zwei Jahre seit Beginn des russischen Militäreinsatzes in der Ukraine, strebt der Amtsinhaber Wladimir Putin offenkundig eine fünfte Amtsperiode an. Trotz umstrittener Wahlumstände gilt Putin in der öffentlichen Meinung bereits als vorhersehbarer Sieger und dürfte möglicherweise ein historisches Wahlergebnis für sich beanspruchen. Der Tod Nawalnys, gemäß offiziellen russischen Angaben in einem Straflager der Polarregion eingetreten, bleibt weiterhin umstritten. Nach einem Giftanschlag im Jahre 2020 und anhaltender Isolationshaft, hatten die körperlichen Zustände Nawalnys besorgniserregend nachgelassen. Unterstützer sowie internationale Aufsichtsorgane zweifeln an der offiziellen Darstellung einer natürlichen Todesursache. Die Resolutheit Nawalnajas zeigte sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz, wo sie Präsident Putin öffentlich die Verantwortung für das Schicksal ihres Mannes anlastete. (eulerpool-AFX)