Volkswagen bezweifelt Langzeit-Erfolg chinesischer Exportstrategie
Während die Automesse in Peking ihre Pforten öffnet, äußert sich Volkswagen kritisch über die Exportstrategie chinesischer Autobauer. Ralf Brandstätter, Leiter des China-Geschäfts von Volkswagen, äußerte Skepsis hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Versands von Fahrzeugen aus China nach Europa. Er geht nicht davon aus, dass die Verfrachtung großer Mengen an Autos per Schiff ein langfristig tragfähiges Modell darstellt. Brandstätter empfiehlt chinesischen Herstellern stattdessen, ihre Produktion in Europa anzusiedeln, um unter gleichen Bedingungen wie die europäischen Konkurrenten zu wirtschaften.
Chinesische Automobilgiganten wie BYD und der staatliche Hersteller Saic setzen mittlerweile auf eine Flotte von Autofrachtern, um ihren weltweiten Export zu intensivieren. Schon sind die ersten Schiffe in Deutschland eingetroffen, um beispielsweise in Bremerhaven ihre Ladung zu entladen. Obwohl eine regelrechte 'Autoflut' aus China bisher ausgeblieben ist, wächst der Druck der chinesischen Hersteller auf den europäischen Markt. Vor allem bei Elektroautos können chinesische Marken mit wettbewerbsfähigen Preisen und fortschrittlicher Technologie punkten. Bei der Konkurrenz mit Marktführern wie BYD und Tesla auf dem chinesischen Markt konnte Volkswagen bisher nicht Schritt halten.
Trotz der aufstrebenden Konkurrenten aus Fernost sieht sich der deutsche Automobilkonzern gut positioniert. Konzernchef Oliver Blume drückte aus, keine Befürchtungen im Wettbewerb mit chinesischen Marken in Europa zu haben. Angesichts der laufenden Anti-Subventionsuntersuchung der EU, die möglicherweise zu Strafzöllen gegen in China hergestellte Elektroautos führen könnte, bevorzugt Blume eine ausgewogene Handelspolitik, die einen 'fairen Deal' für alle Marktteilnehmer bedeutet. Chinesische Unternehmen sollten ebenfalls in den europäischen Markt investieren und dort auf eigene Infrastruktur setzen, um Wettbewerb auf gleicher Augenhöhe zu garantieren. (eulerpool-AFX)