Verständnis und Unterstützung: Mehrheit der Bevölkerung zeigt Solidarität mit den Landwirten
Eine aktuelle Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF-"Politbarometers" zeigt, dass die Landwirte in Deutschland auf großen Rückhalt in der Bevölkerung zählen können. 68 Prozent der Befragten äußerten Verständnis für die seit Tagen andauernden Protestaktionen der Landwirte. Lediglich 30 Prozent gaben an, dass ihnen die Aktionen zu weit gehen. Besonderes Augenmerk richten die Landwirte auf die große Kundgebung am kommenden Montag in Berlin, bei der Tausende Landwirte erwartet werden. Dabei hat sich auch Finanzminister Christian Lindner (FDP) angekündigt, um den Landwirten seine Unterstützung zu signalisieren. Gleichzeitig distanzierte sich Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) von seiner Vorgängerin und verteidigte das Vorhaben der Bundesregierung, die Subventionen im Agrarbereich zu kürzen. Laut einer weiteren Umfrage, die am Freitag veröffentlicht wurde, sprechen sich jedoch 52 Prozent der Befragten gegen jegliche Kürzungen im Agrarbereich aus. Im Fokus der Proteste der Landwirte stehen die geplanten Subventionskürzungen für Agrardiesel, die schrittweise abgeschafft werden sollen. Obwohl die Regierungskoalition bereits einige Kürzungspläne zurückgenommen hat, sieht der Deutsche Bauernverband dies nicht als ausreichend an. Die Proteste der Landwirte fanden auch am Freitag in zahlreichen Landesteilen statt. Dabei kam es teilweise zu Blockaden und Einschränkungen im Verkehr. In Nürnberg versammelten sich rund 5000 Protestierende mit etwa 2500 Traktoren und Landmaschinen, um gegen die Steuerpläne des Bundes zu demonstrieren. CSU-Chef Markus Söder solidarisierte sich vor Ort mit den Bauern und forderte nicht nur die Aufhebung der Maßnahmen, sondern auch eine Entschuldigung von der Bundesregierung. Auch Sahra Wagenknecht schloss sich der Kritik an und bezeichnete es als "unverschämt", dass die Protestwoche der Bauern endet, ohne dass der Bundeskanzler seinen Fehler korrigiert. Am Montag wird der Höhepunkt der Aktionswoche erwartet, wenn Tausende von Landwirten in der Hauptstadt zusammenkommen. Laut Polizeipräsidium Potsdam werden rund 5000 Traktoren und andere Landmaschinen aus dem gesamten Bundesgebiet zur Kundgebung am Brandenburger Tor erwartet. Finanzminister Christian Lindner wird ebenfalls als Redner teilnehmen. Zudem finden am Rande der Veranstaltung Treffen zwischen den Spitzen der Ampel-Fraktionen und den Bauernverbänden statt. (eulerpool-AFX)