USA ordnen Tötung von Islamisten-Prediger an

Washington (dpa) - Die USA haben nach einem Bericht der «Washington Post» erstmals die gezielte Tötung eines amerikanischen Terrorverdächtigen angeordnet.

Es handele sich um den im Jemen untergetauchten Islamisten-Prediger Anwar al-Awlaki (38), der erst kürzlich zum Heiligen Krieg (Dschihad) gegen die USA aufgerufen hatte. Weil es sich bei Al-Awlaki um einen US-Bürger handele, habe auch das Weiße Haus zustimmen müssen.

Der 38-Jährige, der in den USA geboren wurde, aber jemenitischer Abstammung ist, sei «kürzlich zu einer Führungsfigur der Al-Kaida-Fraktion auf der arabischen Halbinsel aufgerückt», zitiert das Blatt namentlich nicht genannte Regierungsvertreter.

Die «Liquidierungsliste» gibt CIA-Geheimdienstagenten und Militärs das Recht, Terrorverdächtige umzubringen, wenn eine Festnahme unmöglich erscheint oder zu viele Opfer fordern würde. Sie wurde vom damaligen Präsidenten George W. Bush nach den Terrorattacken vom 11. September 2001 eingeführt. Zeitweise standen rund zwei Dutzend Verdächtige auf der Liste. CIA-Sprecher Paul Gimigliano sagte, seine Organisation «führt ihre Operation in strikter Einhaltung der Gesetze durch».

US-Geheimdienste haben Al-Awlaki, der bis 2002 in einer Moschee im Norden des US-Bundesstaates Virginia predigte, bereits seit längerem im Visier. Er hatte erst kürzlich mit einem Tonband für Schlagzeilen gesorgt, in dem er die USA unter anderem wegen des Irakkriegs verurteilte. «Deshalb bin ich (...) zum Schluss gekommen, dass ich dem Dschihad gegen Amerika genauso verpflichtet bin wie jeder andere Muslim auch», heißt es auf dem Band, das der TV-Sender CNN veröffentlichte.

Außerdem soll er Kontakt mit dem Amokschützen und US-Major Nidal Malik Hasan gehabt haben, der im November auf dem texanischen Militärstützpunkt 13 Soldaten erschossen hatte. Auch mit dem mutmaßlichen Flugzeugterroristen Umar Farouk Abdulmutallab hatte der Hassprediger laut US-Behörden in Verbindung gestanden. Der 23 Jahre alte Nigerianer hatte am Weihnachtstag versucht, mit einem Sprengsatz ein US-Passagierflugzeug über Detroit zum Absturz zu bringen.

«Die Gefahr, die Al-Awlaki für unser Land bedeutet, ist nicht mehr auf Worte beschränkt», zitiert die «New York Times» einen US- Regierungsvertreter. Er sei in Anschlagspläne verwickelt. Das Blatt bemerkte einschränkend, es sei «extrem selten» oder gar das erste Mal, dass ein Amerikaner auf die Todesliste gesetzt werde.

Der Jemen hat sich in den vergangenen zwei Jahren nach Einschätzung von Experten zu einem Rückzugsraum für Terroristen des Al-Kaida-Netzwerkes entwickelt. Die Regierungstruppen von Präsident Ali Abdullah Salih haben in einigen Regionen des Landes keine Kontrolle.

Terrorismus / USA / Jemen
07.04.2010 · 16:58 Uhr
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