US-Wirtschaft im Spannungsfeld von Zöllen und Zinspolitik
Die Auseinandersetzung um die von Präsident Donald Trump verhängten Zölle erzeugt erhebliche Wellen in der US-Wirtschaftslandschaft. Die US-Notenbank, die Federal Reserve (Fed), verfolgt mit Argusaugen die Auswirkungen dieser Handelsmaßnahmen, um Inflation und Arbeitsmarkt im Gleichgewicht zu halten. Die Fed sieht die Preise klettern und das Wachstum schwächeln – ein Standpunkt, der Trumps optimistische Vorhersagen von blühender Wirtschaft und konstanten Preisen direkt angreift. Notenbankchef Jerome Powell unterstrich die bedrohlichen Szenarien mit klaren Worten: Inflation werde steigen, da letztlich irgendjemand die Zölle berappen müsse. Dies, betonte Powell, würde auch den Verbrauchern nicht erspart bleiben.
Zusätzlich erklärte Powell, dass die Schwere der Auswirkungen stark mit der Höhe der Zölle verknüpft sei. Trotz gesunkener Erwartungen bleibt die Situation ungewiss; dennoch rechnet die Fed weiterhin mit Preissteigerungen und wirtschaftlichen Belastungen. In diesem heiklen Umfeld hielt die Notenbank den Leitzins unverändert hoch zwischen 4,25 und 4,5 Prozent. Trotz wiederholter Forderungen von Präsident Trump, die Zinsen zu senken, bleibt der Kurs stabil, wohl auch angesichts der eingetrübten Wirtschaftsaussichten. Schließlich waren die Leitzinsen nach der Pandemie stark gestiegen, um die überbordende Inflation im Zaum zu halten.
Die Fed erwartet nun ein wachstumsschwächeres Jahr mit einem Plus von nur 1,4 Prozent – eine Herabstufung im Vergleich zur vorherigen Prognose. Die Inflation wird mit 3,0 Prozent höher eingeschätzt als im März angenommen wurde. Trump lässt jedoch mit seiner Kritik nicht locker, hält unentwegt an seiner Forderung nach niedrigeren Zinsen fest und attackiert Powell auch persönlich. Dabei vergleicht er die Fed gelegentlich mit der Europäischen Zentralbank, die ihren Leitzins zuletzt gesenkt hat. Dennoch sieht die Fed aktuell keinen Handlungsbedarf; die Inflationsrate bewegt sich nahe dem Zielwert und der Arbeitsmarkt bleibt stabil. Die Zukunft bleibt unsicher, nicht zuletzt aufgrund der Zölle, die Trump seit Amtsantritt auf diverse ausländische Güter eingeführt oder angedroht hat – Maßnahmen, die Importe in die USA zusätzlich verteuern.