US-Konsumfreude überrascht positive Zahlen trotz Preissorgen
In einem Monat der Wirtschaftsdaten, der wieder einmal die temperamentvolle Natur des US-Konsumverhaltens unterstreicht, haben die amerikanischen Verbrauchsausgaben im März die Erwartungen der Experten übertroffen. Ein Bericht des Handelsministeriums zeigte eine Zunahme um 0,8 Prozent und verblüffte Volkswirte, die von einem moderateren Anstieg von 0,6 Prozent ausgegangen waren. Parallel dazu zeigte sich ein Anstieg der Einkommen der US-Haushalte um 0,5 Prozent, ganz im Einklang mit den Prognosen.
Währenddessen werfen düstere Wolken Schatten auf das Konsumbarometer der Universität Michigan, das mit einem unerwarteten Rückgang auf 77,2 Zähler im April auf eine trübere Verbraucherstimmung hindeutet. Entgegen der optimistischeren Ersterhebung von 77,9 Punkten mussten Analysten ihre Hoffnungen auf eine Bestätigung dieser Vorabzahlen begraben.
Jenseits des Atlantiks offenbart eine Befragung der EZB einen leichten Rückgang der kurzfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone, mit Prognosen von nun 3,0 Prozent Preissteigerung im zwölfmonatigen Ausblick, während die drei Jahre umfassende Inflationserwartung stabil bei 2,5 Prozent verweilt. In ein anderes Licht rücken Geldmengenstatistiken, die für März einen Anstieg von 0,9 Prozent und damit eine beschleunigte Zirkulation von M3 verzeichnen – weit über dem von Bankanalysten prognostizierten Halbprozent.
In Frankreich indes haben sich die Verbraucher von einer optimalen Zuversicht etwas entfernt, wie ein Rückgang des Konsumklimas um einen Punkt auf 90 Zähler und damit unterhalb des langfristigen Durchschnitts zeigt.
Des Weiteren gibt das IAB in Nürnberg ein leicht positiveres Bild des deutschen Arbeitsmarktes ab, wo sich trotz wirtschaftlicher Stolpersteine die Hoffnung auf eine stabile Aufwärtsbewegung der Beschäftigung abzeichnet. Das Arbeitsmarktbarometer des IAB kletterte im April um 0,2 Punkte auf 100,7 Zähler.
In Fernost bestätigt die japanische Zentralbank ihre großzügige Geldpolitik, um einen noch schwächer werdenden Yen zu stützen, während China in diplomatischer Vorsicht vor zunehmenden "negativen Faktoren" im bilateralen Verhältnis zu den USA warnt. Somit stellen die globalen Konjunktursignale die Marktteilnehmer vor neue Bewertungen und Strategien.
Zu den politischen Entwicklungen in Deutschland zählt der nicht stattfindende Beschluss eines Unionsantrags im Bundestag, der eine Wirtschaftsentlastung vorsah und stattdessen in den Wirtschaftsausschuss verwiesen wurde. (eulerpool-AFX)