Unternehmensfusion am Horizont: Apollo Global und Sony Pictures erwägen Gebot für Paramount Global
In den sich intensivierenden Konsolidierungsbemühungen der Filmindustrie könnten sich neue Allianzfronten bilden. Die US-amerikanische Private-Equity-Firma Apollo Global ist in Gesprächen mit Sony Pictures Entertainment über eine eventuelle gemeinsame Übernahme von Paramount Global. Dies würde eine Herausforderung für die derzeit bestehenden Verhandlungen zwischen der kontrollierenden Gesellschafterin Shari Redstone und dem Filmstudio Skydance darstellen, welches durch Erfolge wie "Top Gun: Maverick" bekannt ist.
Informierte Kreise deuten darauf hin, dass sich die Diskussionen um ein mögliches Angebot noch in einer frühzeitigen Phase befinden. Weiterhin stehen potenzielle Kandidaten vor anspruchsvollen Hürden, so auch die Frage nach der Integration des Kabelgeschäfts von Paramount. Ein offizielles Angebot von Apollo und Sony Pictures liegt dem Paramount-Board allerdings noch nicht vor.
Paramount befindet sich aktuell in exklusiven Verhandlungen mit Skydance, die daran interessiert sind, National Amusements von Redstone zu erwerben – diese Organisation besitzt 77 Prozent der Stimmenanteile an Paramount – mit dem Ziel einer späteren Fusion beider Unternehmen.
Ein früheres Angebot von Apollo über 26 Milliarden US-Dollar, das den Aktionären eine beträchtliche Barprämie im Vergleich zum damaligen Handelspreis von Paramount eingebracht hätte, wurde jedoch abgelehnt. Fragen zur Finanzierung des Angebots von Apollo führten zu einem Rückzug von weiterführenden Gesprächen durch Paramount.
Die Gerüchte über die Gespräche zwischen Sony und Apollo wurden erstmals von der New York Times ins Licht der Öffentlichkeit gerückt.
Parallel dazu begegnen einige Investoren von Paramount dem Vorgehen von Skydance mit Kritik, da die Dealstruktur sie benachteilige. Nach dem gescheiterten Versuch von Apollo, haben vier Mitglieder des Paramount-Boards, darunter Verbündete von Redstone aus langen Jahren, entschieden, nicht zur Wiederwahl zu stehen.
Diese Investorenunruhen könnten Raum für ein konkurrierendes Angebot schaffen, so Insider.
Sony hat im Gegensatz zu anderen großen Hollywood-Studios darauf verzichtet, Milliarden in den Aufbau eines eigenen Streaming-Dienstes zu investieren, um mit Netflix zu konkurrieren. Stattdessen verfolgte es eine Strategie als "Waffenlieferant", die es ermöglicht, Inhalte an verschiedene Streaming-Dienste zu verkaufen.
Ohne das Erbe alter Kabelnetzwerke, welche Paramount, Disney, Warner Bros und Universal tragen, präsentiert sich Sony mit einer gesunden Bilanz, auch wenn es an der Größe anderer Studios mangelt. Eine Allianz könnte Sony-Franchises wie "Ghostbusters" und "Uncharted" mit den Erfolgen von Paramount, darunter "Mean Girls" und "Bob Marley: One Love", zusammenbringen.
Eine mögliche Fusion würde auch die Bündelung einiger Marketing- und Distributionsfähigkeiten zwischen den Studios bedeuten.
Paramount, Sony und Apollo haben sich bisher nicht zu den Spekulationen geäußert. Anfragen an Skydance blieben zunächst unbeantwortet. (eulerpool-AFX)