Unruhige Zeiten bei Unitedhealth: Aktie im freien Fall
Der US-Krankenversicherer Unitedhealth erlebt eine dramatische Talfahrt an der Börse, und aktuell scheint kein Ende in Sicht. Das Unternehmen, welches als größter privater Krankenversicherer der Vereinigten Staaten fungiert, hat mit einer Reihe unerfreulicher Neuigkeiten zu kämpfen, die den Aktienkurs massiv unter Druck gesetzt haben.
Am Donnerstag fiel der Kurs der Unternehmensanteile erneut um mehr als 18 Prozent und erreichte den niedrigsten Stand seit über fünf Jahren mit zuletzt rund 252 US-Dollar pro Aktie. Die Entwicklung der letzten Tage ist beispiellos, innerhalb von nur drei Handelstagen hat die Unitedhealth-Aktie etwa ein Drittel ihres Wertes verloren. Seit Jahresanfang beläuft sich das Minus nun auf die Hälfte, verglichen mit dem Allzeithoch im November 2025 sogar auf 60 Prozent. Sogar der Dow Jones Industrial zeigt durch diese Abwärtsspirale Anzeichen der Schwäche.
Kontroversen um den Versicherungsriesen sind dabei keine Seltenheit. Jüngst schockierte ein Bericht des renommierten 'Wall Street Journal' über strafrechtliche Ermittlungen wegen möglichen Betrugs bei Medicare die Öffentlichkeit. Zuvor hatte Unitedhealth seine Anleger bereits mit der Aufhebung der Jahresziele und dem angekündigten Chefwechsel beunruhigt. Bereits im April mussten die Gewinnaussichten nach unten korrigiert werden.
Unitedhealth ist nicht nur im Bereich der Versicherungsleistungen aktiv. Über die Tochtergesellschaft Optum bietet das Unternehmen auch Datenanalysen und spezielle Programme für Rentner an. Doch das Unternehmen steht verstärkt in der Kritik, da es vielen US-Amerikanern aufgrund des hohen Preisniveaus im Gesundheitssystem das Leben schwer macht, insbesondere durch die Ablehnung ärztlich verschriebener Behandlungen.
Ein Schock war zudem der Vorfall, als CEO Brian Thompson im Dezember des vergangenen Jahres in New York Opfer eines Gewaltverbrechens wurde.