United Internet: Trotz Herausforderungen positive Impulse für die Zukunft
Der Telekommunikationskonzern United Internet hat im ersten Halbjahr mit finanziellen Herausforderungen bei seiner Tochterfirma 1&1 zu kämpfen, hauptsächlich bedingt durch die hohen Investitionen in den Glasfaserausbau. Unternehmenschef Ralph Dommermuth informierte die Aktionäre darüber, dass diese Ausgaben, zusätzlich zu gestiegenen Abschreibungen, die Bilanz belasteten. Ein Lichtblick zeigt sich jedoch bei Ionos, einer weiteren Tochtergesellschaft, die insbesondere dank ihrer AdTech-Sparte ein verbessertes Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr präsentieren konnte. Die Quartalszahlen lösten an der Börse zunächst gemischte Reaktionen aus: Während die Aktie von United Internet leicht fiel, konnte Ionos ein beeindruckendes Plus von über sechs Prozent verzeichnen und erreichte ein neues Rekordhoch. Im Verlauf des Nachmittags erholte sich auch der Aktienkurs von United Internet und stieg um 2,5 Prozent, beflügelt durch eine optimistische Kurszielanhebung der Bank LBBW von 22 auf 28 Euro. Analysten, darunter JPMorgan-Experte Toby Ogg, zeigten sich bei den Ergebnissen von Ionos überrascht, insbesondere aufgrund eines besseren Umsatzes und operativen Gewinns als erwartet. Zudem lässt die geplante KI-Gigafactory in Kooperation mit Hochtief, für die bei der Europäischen Kommission eine Interessenbekundung eingereicht wurde, weiterhin die Phantasien der Anleger sprudeln. Trotz der belastenden Kosten für den Netzausbau konnte United Internet das bereinigte Ebitda um zwei Prozent auf 675,6 Millionen Euro steigern. Der Konzernumsatz stieg um gute vier Prozent auf 3,2 Milliarden Euro, durchaus im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Für das Gesamtjahr sind weitere Umsatzsteigerungen sowie ein Ebitda von rund 1,35 Milliarden Euro geplant. Ionos präsentierte sich äußerst zuversichtlich hinsichtlich der nächsten Jahre mit einem angestrebten Ebitda-Wachstum von etwa 17 Prozent auf 530 Millionen Euro bis 2025. Die Prognose für das Herzstück des Unternehmens, das Segment Digital Solutions & Cloud, bleibt ebenfalls stabil. Geplant ist ein Anstieg der bereinigten Ebitda-Marge von 32,9 auf circa 35 Prozent. Interessant bleibt auch die Ionos-Sparte AdTech, die Umsatzstabilität in der zweiten Jahreshälfte erwartet und mittelfristig positive Entwicklungen in Aussicht stellt. Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz von Ionos um beeindruckende 19 Prozent auf 895 Millionen Euro, unterstreichend das Wachstumspotenzial dieser United-Internet-Tochter.

