Ungewollter Nebeneffekt: Warum Kohlekraftwerke in Subsahara-Afrika boomen

Weltweit lässt sich in den letzten Jahren ein erfreulicher Trend beobachten: Langsam aber sicher verabschieden sich immer mehr Länder aus der Verstromung von Kohle. Nach Frankreich, Großbritannien und Kanada hat inzwischen auch Deutschland ein festes Ausstiegsdatum bekannt gegeben. In großen Schwellenländern wie China oder Indien wurde zumindest der Bau neuer Kraftwerke stark zurückgefahren. Nicht immer ist dies eine rein politische Entscheidung. Teilweise waren die Erneuerbaren Energien auch schlicht günstiger. In einer Region auf der Welt erlebt die Kohle allerdings derart eine Art Renaissance: In den Ländern Afrikas südlich der Sahara – und mit Ausnahme Südafrikas – sollen in den nächsten Jahren neue Kohlekraftwerke mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von 100 Millionen Tonnen ans Netz gehen.

Bild: Decumanus at English Wikipedia. [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)]

Neue Kohlekraftwerke bleiben Jahrzehnte am Netz

Dieser Wert relativiert sich zwar ein wenig, wenn man ihn in Relation zu den Kohle-Emissionen der Industrieländer setzt. Dennoch ist die Entwicklung aus Sicht des Klimaschutzes eher unerfreulich. Zumal Investitionen in Kohlekraftwerke zumeist langfristiger Natur sind. Eine heute eröffnete Anlage produziert also vermutlich noch rund vierzig Jahre schädliche Emissionen. Es erscheint daher durchaus sinnvoll, einmal detaillierter zu schauen, weshalb insbesondere in dieser Region die Kohle so einen Boom erlebt. Bei genauerer Betrachtung rückt dabei die Situation in Indien und China ins Blickfeld. Dort wurde – wie bereits erwähnt – der Bau zahlreicher geplanter neuer Kohlekraftwerke verschoben oder ganz abgesagt. Für viele der daran beteiligten Unternehmen war dies ein schwerer wirtschaftlicher Schlag.

Erneuerbare Energien haben ein strukturelles Problem

Die Branche reagierte darauf, indem sie nach Exportmärkten Ausschau hielt. Fündig wurde sie schließlich im südlichen Afrika, wo dringend eine preisgünstige und zuverlässige Stromversorgung benötigt wird. Theoretisch könnte diese Nachfrage inzwischen vermutlich deutlich besser durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien gedeckt werden. Doch aktuell brächte dies für die Regierungen kurzfristig hohe Finanzierungskosten mit sich. Langfristig würden sich die Investitionen zwar vermutlich auszahlen, doch aktuell fehlt es dafür an verfügbarem Kapital. Wissenschaftler und Aktivisten fordern daher, im Rahmen der internationalen Klimaschutz-Politik die Rahmenbedingungen in diesem Punkt zu verändern. Dadurch könnte verhindert werden, dass jetzt Weichen gestellt werden, die sich dann nur langfristig und schwierig wieder neu ausrichten lassen.

Via: Klimareporter

Energie / Kohle
[trendsderzukunft.de] · 12.12.2019 · 07:04 Uhr
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