Unerwarteter Rückschlag: US-Einzelhandelsumsätze verzeichnen stärksten Rückgang seit Jahresbeginn
Die Einzelhandelsumsätze in den Vereinigten Staaten haben überraschend stark nachgegeben und sind im Mai um 0,9 Prozent gesunken, so das Handelsministerium in Washington. Dies stellt den deutlichsten Abschwung seit Anfang des Jahres dar. Experten hatten mit einem moderateren Rückgang von lediglich 0,6 Prozent gerechnet.
Im April verzeichneten die Umsätze zunächst einen gemeldeten Anstieg von 0,1 Prozent, wurden jedoch nachträglich auf einen Rückgang desselben Wertes revidiert. Besonders betroffen waren die Sektoren Baumaterialien und Automobile. Bereinigt um die schwankungsanfälligen Autoverkäufe gab es noch einen Rückgang von 0,3 Prozent, entgegen der Prognose eines Anstiegs um 0,2 Prozent. Offenbar haben neu verhängte Zölle die Konsumenten abgeschreckt, was zu einem Rückgang bei den Autokäufen führte, die zuvor stark angestiegen waren.
"Auch ohne die Einbeziehung der PKW-Absätze bleibt das Resultat enttäuschend, insbesondere angesichts der nach unten korrigierten Vormonatszahlen", analysiert Ralf Umlauf von der Helaba. Er fügte hinzu, dass diese Zahlen wahrscheinlich Spekulationen über zwei mögliche Senkungen der US-Leitzinsen im Laufe des Jahres beflügeln werden, auch wenn bei der bevorstehenden Sitzung des Federal Open Market Committee voraussichtlich keine Lockerung beschlossen wird. Am Mittwoch wird die US-Notenbank ihre Entscheidung über die Zinsen bekanntgeben.
Die Umsatzzahlen der Einzelhändler sind ein wichtiger Indikator für die Stärke des privaten Konsums, der eine maßgebliche Triebfeder für das Wachstum der weltweit größten Volkswirtschaft darstellt.