Umweltschützer in den Wipfeln: Besetzung gegen Tesla-Erweiterung in Grünheide
In Grünheide bei Berlin rückt die geplante Erweiterung der Tesla-Gigafactory erneut ins Zentrum des ökologischen Diskurses. Etwa 100 Umweltschützer, organisiert durch die Initiative 'Tesla stoppen', haben ein Waldstück nahe des Werks besetzt und mehrere Baumhäuser errichtet, um gegen den Ausbau und die damit verbundene Rodung zu demonstrieren. Der Fokus ihres Protests liegt auf dem Schutz des Wassers und der Kritik an der geplanten Errichtung eines Güterbahnhofs sowie zusätzlicher Lagerflächen auf dem etwa 120 Hektar großen Areal.
Die Situation vor Ort erinnert an vergangene Auseinandersetzungen wie die im Hambacher Forst. Die Polizei hält sich derzeit zurück und erkennt die Aktion als potenziell mehrtägige Versammlung an, für die Auflagen noch ausstehen. Die Aktivisten, die Erfahrung aus vergleichbaren Protestbewegungen haben, demonstrieren ihre Bereitschaft, ihre Positionen hartnäckig zu verteidigen. Einige von ihnen sind bundesweit angereist und sorgen mit ihrer Präsenz für ein buntes Bild.
Die Aktivisten signalisieren durch Banner und Plakate mit Aussagen wie 'Wasser ist ein Menschenrecht' ihre Botschaft, während das Bündnis Robin Wood unter dem Motto 'Wald statt Monsterfabrik' ebenfalls auf den Bäumen präsent ist. Trotz des Widerstands der lokalen Bevölkerung, der bei einer Bürgerbefragung gegen den Bebauungsplan deutlich wurde, scheint der Fortschritt der Tesla-Erweiterung unaufhaltsam. Denn die amerikanische Elektroautofirma plant eine Verdoppelung ihrer Produktionszahlen. Im Hintergrund droht zudem eine Krisensitzung des Wasserverbandes Strausberg-Erkner die Abwasserentsorgung für Tesla zu gefährden.
Diese Baumbesetzungen knüpfen an frühere Proteste gegen den Konzern an. Das Wachstum von Tesla in Brandenburg, das für einen wirtschaftlichen Impuls in der Region sorgt, wird trotz der Schaffung tausender neuer Arbeitsplätze hinterfragt. Unterdessen zeigt sich Italien interessiert an einer möglichen Unternehmensansiedlung, sollte Tesla seine Expansion in Deutschland nicht fortsetzen können. (eulerpool-AFX)
