Ukraine meldet Treffer auf russische Marineschiffe in Sewastopol
In einem nächtlichen Luftschlag auf die Hafenstadt Sewastopol sollen nach Angaben der ukrainischen Militärführung zwei Schiffe der russischen Marine getroffen worden sein. Die Angriffsziele umfassten die Landungsschiffe 'Jamal' und 'Asow', so eine Verlautbarung aus Kiew vom Sonntag. Zudem seien bei dem Angriff russische Einrichtungen der Schwarzmeerflotte, darunter ein Kommunikationsknotenpunkt, beschädigt worden.
Der Bürgermeister von Sewastopol, Michail Raswoschajew, bestätigte über seinen Telegram-Kanal eine ernstzunehmende Angriffswelle in der Nacht, betonte jedoch, dass der 'massivste Angriff der letzten Zeit' abgewendet worden sei. In diversen sozialen Netzwerken verbreitete, allerdings nicht verifizierte Videos, zeigten mehrere explosionsartige Ereignisse in unterschiedlichen Bereichen der Stadt. Fotos von möglicherweise betroffenen Schiffsobjekten, wie sie in solchen Fällen gewöhnlich im Internet auftauchen, blieben aus.
Konkrete Schäden nannte Raswoschajew am Morgen nach dem Angriff: Fünf Hafenfähren sowie eine Reihe von Bussen und ein Sammeltaxi seien beschädigt worden. Es soll ein Todesopfer sowie vier Verletzte durch Raketensplitter gegeben haben.
Beobachter, die auf Basis von Internetquellen analysieren, deuten darauf hin, dass seitens der ukrainischen Streitkräfte mindestens drei Marschflugkörper verwendet wurden, ähnlich jenen, die von Großbritannien und Frankreich unterstützt werden. Die ukrainische Armee, der keine seetüchtige eigene Flotte zur Verfügung steht, konnte in den letzten Monaten wiederholt Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte neutralisieren, insbesondere die für amphibische Einsätze genutzten Landungsschiffe. Diese Schiffe waren essenziell für den Truppentransport auf die Krim und hätten außerdem für eine Landeoperation entlang der ukrainischen Küste eingesetzt werden können.
Neben den maritimen Zielen steht auch ein mutmaßlicher Angriff auf ein Treibstofflager im Dorf Gwardejskoje in der Nähe der Krim-Hauptstadt Simferopol im Raum. Zudem wurde berichtet, dass die Kerch-Brücke, die das russische Festland mit der annektierten Halbinsel Krim verbindet, temporär für den Verkehr blockiert wurde. (eulerpool-AFX)