Ukraine fordert Milliardenentschädigung von Russland für Klimaschäden
Die Ukraine erhebt eine Forderung von 43 Milliarden US-Dollar gegenüber Russland, um die durch den Krieg verursachten Klimaschäden wiedergutzumachen und einen umweltbewussten Wiederaufbau zu finanzieren. Der stellvertretende Wirtschafts- und Umweltminister Pawlo Kartaschow erklärte auf der UN-Klimakonferenz in Brasilien, dass diese Entschädigung dringend notwendig sei, um die durch den militärischen Konflikt verursachten Umweltkatastrophen zu bewältigen. Der Verbrauch von Kerosin, Öl und Diesel durch militärische Fahrzeuge sowie die Zerstörung von Wäldern und Infrastruktur sind zentrale Faktoren dieser Klimabelastung.
Diese Forderung stützt sich auf Berechnungen der Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW). Laut einem IGGAW-Bericht, der im Oktober veröffentlicht wurde, entspricht der durch den Krieg freigesetzte Treibhausgasausstoß der jährlichen Emissionen von Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zusammen. Ein Drittel dieser Gase resultiert direkt aus kriegerischen Handlungen, ergänzt durch durch den Krieg verursachte Waldbrände in frontnahen und grenznahen Gebieten.
Lennard de Klerk, Hauptautor des Berichts, betont die Bedeutung der präzisen Dokumentation der Emissionen als Grundlage für die gestellte Forderung. Dieser Anspruch ist im internationalen Recht verankert, und die Ukraine wird das erste Land sein, das ein anderes Land wegen kriegsbedingter CO2-Emissionen zur Verantwortung zieht. Die Forderung soll Anfang des kommenden Jahres beim Europarat eingereicht werden. Der Bericht erklärt, dass der gesamte Ausstoß mittlerweile 237 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente erreicht hat. Auf dieser Grundlage und unter Anwendung des Konzepts des 'sozialen Kohlenstoffpreises' wurde die Schadenssumme auf 43,8 Milliarden US-Dollar berechnet.

