Trumps Zollandrohung belastet europäische Märkte – Autobauer unter Druck
Die Ankündigung neuer US-Zölle auf europäische Importe ließ die Aktienmärkte in Europa am Donnerstag nachgeben. Besonders Automobilhersteller gerieten unter Druck, nachdem US-Präsident Donald Trump erklärte, er werde europäische Waren mit 25 Prozent Einfuhrzoll belegen und ähnliche Maßnahmen gegen weitere Handelspartner ergreifen.
Der Stoxx Europe 600 Index schloss 0,5 Prozent im Minus, während der exportlastige deutsche DAX um 1,2 Prozent nachgab. Auch der französische CAC 40 verlor 0,5 Prozent. Besonders stark traf es die Automobilbranche: Volkswagen fiel um 1,8 Prozent, Mercedes-Benz um 2,6 Prozent, Porsche um 3,6 Prozent und Stellantis verzeichnete in Mailand ein Minus von 5,2 Prozent.
„Die neuesten Zollankündigungen sind ein Realitätsschock für die europäische Autoindustrie und den breiteren Markt“, kommentierte Emmanuel Cau, Analyst bei Barclays. Experten warnen, dass die Strafzölle europäische Exporte in den US-Markt erheblich verteuern und die Margen der Hersteller belasten könnten.
Ferrari büßte 7,9 Prozent ein, nachdem die Agnelli-Familienholding ihre Absicht bekannt gab, Anteile im Wert von rund drei Milliarden Euro zu veräußern. Auch der Logistikkonzern AP Møller-Maersk, einer der weltweit größten Containerreeder, fiel um 1,5 Prozent.
Trump kündigte neben den EU-Zöllen eine weitere Abgabe von 10 Prozent auf Importe aus China an. Zudem werde er am 4. März geplante Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada durchsetzen, nachdem er entsprechende Maßnahmen zuvor kurzfristig ausgesetzt hatte.
Die Märkte reagierten nicht nur mit Kursverlusten, sondern auch mit Währungsbewegungen. Der Euro fiel nach den Ankündigungen um 0,7 Prozent auf 1,0411 US-Dollar.
