Trump plant TikTok-Rettung: Oracle als Sicherheitsgarant
Im Ringen um den Fortbestand von TikTok in den Vereinigten Staaten zeichnet sich der IT-Konzern Oracle als zentraler Bestandteil der Sicherheitsarchitektur ab. Als 'große Firewall Amerikas' beschrieben, soll Oracle die vertraulichen US-Nutzerdaten und den Algorithmus der beliebten App absichern.
Die Entwicklungen ähneln frappierend dem zuvor gescheiterten 'Project Texas'. Diese Partnerschaft zwischen Oracle und TikTok wurde bereits von der Biden-Regierung als unzureichend befunden. Kritiker weisen darauf hin, dass Trumps neuer Plan lediglich eine Neuauflage mit kosmetischen Anpassungen sei, die langfristige Sicherheit gegen kurzfristige Optik eintausche.
Im Mittelpunkt der Diskussion steht die Gefahr, dass TikTok, dessen Muttergesellschaft ByteDance in China ansässig ist, Nutzerdaten für die chinesische Regierung zugänglich machen könnte, um beispielsweise Überwachungsdossiers anzulegen. Zudem besteht die Befürchtung, der Algorithmus könnte genutzt werden, um spalterische Inhalte zu verbreiten.
Zur Wahrung der US-Interessen plant man, den Vertrieb des US-Geschäftes von TikTok an ein Konsortium, dem neben Oracle auch Silver Lake Management und MGX aus Abu Dhabi angehören dürften. ByteDance soll dabei unter der gesetzlich festgelegten Grenze von 20% Beteiligung bleiben. Oracle wird voraussichtlich die Rolle eines Sicherheitsberaters übernehmen, um sowohl die Integrität der Algorithmen als auch den Schutz der US-Daten zu gewährleisten.
Dies ist nicht Oracles erste Herausforderung dieser Art. Schon im Rahmen des 'Project Texas' versuchte man Ähnliches. Jedoch wurde der Ansatz von Sicherheits- und Technikexperten als nicht praktikabel eingeschätzt. Ihnen zufolge ist eine vollständige Trennung des US-Ablegers von ByteDance nicht machbar, ohne die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit der Plattform zu gefährden.
Kritiker äußern auch aktuell Zweifel an der Umsetzbarkeit der Trennung von ByteDance. ByteDance soll weiterhin fast 20% der neuen Entität halten, einen Sitz im Vorstand einnehmen und Anteile am Gewinn haben. Diese Punkte sind besonders umstritten, da sie laut Skeptikern nicht der Forderung nach vollständiger Unabhängigkeit des US-TikTok von ByteDance gerecht werden.
Im Washington D.C. wird der neue Plan genau beobachtet. Der republikanische Abgeordnete John Moolenaar kündigte umfassende Überprüfungen an. Craig Singleton von der Foundation for Defense of Democracies sieht das Vorhaben als 'Project Texas in neuem Gewand'.

