Trump fordert Rücktritt von Intel-Chef Lip-Bu Tan
In einer überraschenden Wendung der Ereignisse hat US-Präsident Donald Trump den sofortigen Rücktritt von Intels CEO Lip-Bu Tan gefordert. Hintergrund der Forderung ist eine Debatte um Tans angebliche Nähe zu China. Ein Senator der Republikanischen Partei hatte dem erfahrenen Chip-Manager enge Verbindungen und unlautere Geschäftspraktiken vorgeworfen. Nachdem Lip-Bu Tan im März nach einer ausgedehnten Suche zum neuen Chef des angeschlagenen Halbleiter-Riesen ernannt worden war, sicherte er sich durch seine rigorose Kostensenkungspolitik sofort Aufmerksamkeit. Er stoppte unter anderem Intels milliardenschwere Pläne für eine neue Fertigungsstätte in Magdeburg. Bevor Tan zu Intel stieß, leitete er Cadence Design Systems. Senator Tom Cotton erhebt nun schwerwiegende Anschuldigungen, dass Cadence unter Tans Führung unrechtmäßige Geschäfte mit einer Militäruniversität und einer chinesischen Firma durchgeführt habe. Ebenso soll Tan maßgeblichen Einfluss auf zahlreiche Unternehmen in China haben. Cotton forderte von Intels Management eine Stellungnahme bis Mitte August. Trump äußerte auf seiner Plattform Truth Social klare Worte: Tan solle aufgrund auftretender Interessenkonflikte umgehend zurücktreten. Intel selbst hat sich dazu bislang nicht positioniert. Der Konzern, einst führend in der Chipindustrie, hat in der Vergangenheit an Boden verloren, insbesondere beim Übergang in den Smartphone-Bereich, wo Konkurrenten wie Qualcomm, TSMC und Nvidia die Nase vorn haben.

