Transatlantische Konjunkturwogen und politische Schachzüge
In den Vereinigten Staaten verharrte die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche unverändert bei 248.000 – ein Wert, den Volkswirte eigentlich leicht sinken sahen. Inmitten solcher Arbeitsmarktsignale verstärkte sich der Preisdruck auf Erzeugerebene im Land: Die Jahresrate stieg auf 2,6 Prozent, eine Zunahme, die von vielen erwartet worden war. Bemerkenswert ist hingegen die Entwicklung der Kerninflationsrate, die ohne volatile Energie- und Lebensmittelpreise ermittelt wird. Diese ging überraschend zurück und verzeichnete einen leichten Rückgang auf 3,0 Prozent.
Gleichzeitig sucht Europa nach neuen Wegen innerhalb der NATO-Strukturen, um sich unabhängiger von den Vereinigten Staaten zu machen. Angeführt von Tschechiens Präsident Petr Pavel, ertönt der Ruf nach mehr europäischen Vertretern in Führungspositionen, um Einsätze auch ohne direkte US-Beteiligung zu ermöglichen. Diese Vorschläge fielen auf der sicherheitspolitischen Konferenz Globsec auf fruchtbaren Boden.
Zusätzliche Diskussionen entzünden sich in der Maschinenbauindustrie, wo deutsche Unternehmen wegen ungleicher Wettbewerbsbedingungen gegenüber China um Hilfe bitten. Der VDMA-Präsident Bertram Kawlath rief zur politischen Unterstützung auf, um fairere Handelspraktiken durchzusetzen.