Telefonica plant Übernahme der Deutschland-Tochter für 2,35 Euro je Aktie
Der spanische Telefonica-Konzern hat überraschend angekündigt, seine Tochter Telefonica Deutschland vollständig zu übernehmen. Die Spanier wollen dabei 2,35 Euro pro ausstehender Aktie zahlen, wie sie am Dienstag in Madrid bekanntgaben. Der Beherrschungs- oder Gewinnabführungsvertrag sei jedoch nicht Teil des Angebots.
Markus Haas, der CEO von Telefonica Deutschland, betonte in einer Telefonkonferenz, dass eine Delisting, also ein Börsenrückzug der Deutschland-Tochter, nicht geplant sei. Diese Aussage solle als verbindliche Zusage verstanden werden. Nach Bekanntgabe des Übernahmeplans wurde der Handel mit Telefonica-Deutschland-Aktien vorübergehend ausgesetzt.
Aktuell hält Telefonica knapp 70 Prozent der Anteile an Telefonica Deutschland. Für das laufende Jahr plant die Deutschland-Tochter eine Dividende von 18 Cent je Aktie auszuschütten.
Die Übernahmepläne von Telefonica kommen überraschend, da zuvor keine entsprechenden Signale gesendet wurden. In der Branche wird spekuliert, dass die Spanier durch die Komplettübernahme von Telefonica Deutschland ihre Präsenz auf dem deutschen Markt stärken und Synergien besser nutzen möchten.
Die Anteilseigner von Telefonica Deutschland müssen nun über das Übernahmeangebot abstimmen. Sollte die Transaktion abgeschlossen werden, könnte dies zu einem weiteren Konzentrationsprozess auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt führen.