Technologie-Werte unter Druck: Sorgen um KI-Exporte und schwache Quartalsberichte
Die technologielastigen Kapitalmärkte in den USA erlebten am Mittwoch eine signifikante Korrektur, nachdem zuvor mehrere Tage der Gewinne verzeichnet worden waren. Insbesondere Technologiewerte gerieten durch eine Vielzahl von Faktoren unter Druck: Anhaltende Konjunktursorgen, enttäuschende Reaktionen auf vorgelegte Quartalsberichte und neue Bedenken hinsichtlich der Exportrichtlinien für KI-Chips belasteten die Stimmung an der New Yorker Nasdaq-Börse besonders stark.
Der Nasdaq 100 Index verzeichnete hierbei einen vergleichsweise deutlicheren Rückgang. Ein im Umlauf befindlicher Medienbericht, demzufolge die US-Regierung eine Überarbeitung der Chip-Exportrichtlinien ins Auge fasst, trug weiter zur Nervosität bei. Die angedachten Änderungen könnten die bisherigen Zonenregelungen zu Gunsten bilateraler Vereinbarungen ablösen, was zusätzliche Komplikationen mit sich bringen könnte.
Analysten, wie Stacy Rasgon von Bernstein, beobachten insbesondere die Auswirkungen auf Unternehmen wie Nvidia mit Sorge. Rasgon deutet an, dass eine Umstellung auf individuelle Vorschriften die bereits suboptimale Lage weiter verschärfen würde und möglicherweise nicht-amerikanischen Unternehmen wie Huawei neue Chancen eröffnet.
Nvidia sah sich am Mittwoch zunächst einem Abgabedruck ausgesetzt, der sich am Tagesende jedoch etwas legte. Die Papiere verloren zeitweise bis zu vier Prozent. Andere hoch gehandelte KI-Titel, wie Applovin, mussten teils stärkere Einbußen hinnehmen, nachdem deren Aktien nach einer Erholungsphase seit April um bis zu sieben Prozent nachgaben.
Ein weiteres prominentes Beispiel ist Super Micro Computer, dessen Aktienkurs nach enttäuschenden vorläufigen Geschäftszahlen um 16 Prozent einbrach, was als negatives Signal hinsichtlich der Fortschritte des Unternehmens gedeutet wurde. Der Markt blickte gespannt auf die nach Marktschluss erwarteten Quartalszahlen von Microsoft und Meta, auf deren Ergebnisse mit vorsichtiger Zurückhaltung reagiert wurde.
Während alle sieben der sogenannten Tech-Giganten leichte Verluste verzeichneten, erwies sich dies insbesondere für Tesla als herber Rückschlag nach einer jüngsten Erholung. Der Analyst Josh Gilbert von eToro sieht in den Resultaten von Microsoft einen ausschlaggebenden Indikator für den gesamten Technologiesektor. Angesichts der kürzlichen positiven Zahlen von Alphabet seien die Erwartungen entsprechend hoch.