Technisches Problem legt Computernetzwerk des Bundestages lahm
Ein temporärer Ausfall des Netzwerkes im Deutschen Bundestag hat einmal mehr gezeigt, wie empfindlich die Infrastruktur des Parlaments auf technische Störungen reagieren kann. Anders als zunächst spekuliert wurde, war der Vorfall nicht auf einen Hackerangriff zurückzuführen. In einem Rundschreiben an die Abgeordneten und die IT-Verantwortlichen der Fraktionen wurde klargestellt, dass eine Überlastung der Verbindung zwischen den beiden Rechenzentren der Bundestagsverwaltung der Auslöser war. Der Verdacht eines Cyberangriffs konnte durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bislang ausgeschlossen werden, da es keine entsprechenden Hinweise gibt.
Der Systemausfall führte dazu, dass zahlreiche Nutzer des Netzwerks keinen Zugriff auf essentielle Dienste wie Internet, Intranet und E-Mail hatten. Die Störung fiel zeitlich mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei Bundestagspräsidentin Julia Klöckner zusammen, was zu Spekulationen über mögliche russische Cyber-Interventionen führte.
Der Vorfall ist nicht der erste dieser Art. Bereits im Mai 2015 war der Bundestag Opfer eines Hackerangriffs geworden, der das IT-System nachhaltig beeinträchtigte und umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen erforderte. Damals wurden die Rechner mehrerer Abgeordnetenbüros mit Spionagesoftware kompromittiert, darunter auch Computer im Büro der damaligen Kanzlerin Angela Merkel. In der Folge machte Merkel den russischen Staat für den Angriff verantwortlich und schloss Sanktionen nicht aus, während sie auf klare Hinweise des Generalbundesanwalts verwies.

