Taiwan erleidet diplomatischen Rückschlag: Nauru erkennt Peking an und bricht Beziehungen zu Taipeh ab

Nach der Wahl in Taiwan hat der Inselstaat einen weiteren Rückschlag erlitten. Nauru, eine kleine Pazifikinsel, hat seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und stattdessen Peking und das Ein-China-Prinzip anerkannt. Als Reaktion darauf wird Taiwan seine Zusammenarbeit mit Nauru stoppen. "Wir fordern, dass Nauru sofort seine Botschaft in Taiwan schließt", sagte der taiwanische Vize-Außenminister Tien Chung-kwang.

Nauru, eine winzige Republik mit etwa 12.000 Einwohnern, liegt etwa 5.600 Kilometer südöstlich von Taiwan. Das Land war in den 1970er Jahren aufgrund großer Phosphatvorkommen extrem wohlhabend. In den 1990er Jahren waren die Reserven jedoch erschöpft und das Land geriet in eine tiefe Krise. Heute zählt Nauru zu den ärmsten Ländern der Welt.

Die chinesische Regierung begrüßte die Entscheidung von Nauru. Laut dem Außenministerium in Peking zeigt diese Entscheidung, "dass das Ein-China-Prinzip dem Willen des Volkes und dem Trend der Zeit entspricht".

Auf der anderen Seite behauptet Taiwans Vize-Außenminister Tien, dass China Politiker aus Nauru dazu verleitet habe, den diplomatischen Wechsel vorzunehmen, indem wirtschaftliche Unterstützung angeboten wurde. Taipeh sieht in diesem Manöver auch einen Angriff auf die Demokratie Taiwans.

Dieser diplomatische Rückschlag für Taiwan folgt auf die Wahl des Vizepräsidenten William Lai von der Demokratischen Fortschrittspartei zum künftigen Präsidenten. Die Partei verlor jedoch ihre absolute Mehrheit im Parlament.

Die Demokratische Fortschrittspartei und ihr neuer Präsident sind Peking ein Dorn im Auge, da sie für eine Unabhängigkeit Taiwans eintreten. China betrachtet die Insel jedoch immer noch als sein Territorium, obwohl Taiwan seit Jahrzehnten eine unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Dies führt regelmäßig zu Spannungen in der für den globalen Seeverkehr wichtigen Meerenge zwischen China und Taiwan.

Gemäß dem sogenannten Ein-China-Prinzip fordert Peking von anderen Ländern, keine offiziellen Beziehungen zu Taipeh zu unterhalten. Seit 2016 hat Taiwan unter der Vorgängerin von William Lai, Tsai Ing-wen, zehn verbündete Staaten verloren, die stattdessen diplomatische Beziehungen mit China aufnahmen.

Nach dem Abbruch der Beziehungen zu Nauru wird Taiwan nun nur noch von zwölf Staaten, darunter dem Vatikan, als souveränes Land anerkannt. Nauru hatte bereits im Juli 2002 seine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen, kehrte aber 2005 um, nachdem China seine Versprechungen, das Land zu unterstützen, nicht eingehalten hatte.

Allerdings erhielt Taiwan unmittelbar nach der Wahl Unterstützung aus Washington. Die amtierende Präsidentin Tsai Ing-wen und ihr frisch gewählter Nachfolger Lai empfingen eine inoffizielle Delegation aus den USA. Der Besuch kurz nach der Wahl sei "von großer Bedeutung", sagte Tsai in Taipeh und betonte die felsenfeste Partnerschaft zwischen beiden Ländern.

Die Delegation, bestehend aus den früheren US-Regierungsbeamten Stephen Hadley und James Steinberg, traf sich nach dem Treffen mit der Präsidentin auch mit Lai und dessen Stellvertreterin Hsiao Bi-khim. Vizepräsident Lai betonte, dass er das Land weiterhin auf der politischen Grundlage führen werde, die Tsai Ing-wen geschaffen hat, und hofft darauf, dass die USA Taiwan auch weiterhin unterstützen werden.

China strebt eine "Wiedervereinigung" mit Taiwan an, notfalls auch mit militärischen Mitteln. Die Volksbefreiungsarmee schickt seit Monaten fast täglich Kampfflieger in Richtung Taiwan, was zu einer angespannten Lage führt. Die USA haben Taiwan im Falle eines Konflikts ihre Hilfe zugesichert. (eulerpool-AFX)

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[Eulerpool News] · 15.01.2024 · 12:06 Uhr
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