Symbolpolitik oder Identitätsfrage? – Immer mehr Städte hissen dauerhaft die Deutschlandfahne
Dort stimmten Vertreter von CDU, AfD und einer Bürgerliste gemeinsam dafür, die Deutschlandfahne dauerhaft vor dem Rathaus zu zeigen. Ein vorheriger Antrag der AfD, auch die Landes- und Stadtflagge aufzuhängen, scheiterte jedoch. Besonders die Grünen votierten gegen die Initiative.
Die AfD wertete die Entscheidung dennoch als Erfolg und sprach von einem „Signal für mehr nationale Identität“. Auch aus der CDU kommen inzwischen ähnliche Töne: Parteivertreter in mehreren Städten – darunter Wolfenbüttel – fordern ebenfalls eine dauerhafte Beflaggung.
Unterstützung erhält die Idee auch auf Bundesebene. CSU-Politiker Markus Blume betonte, Schwarz-Rot-Gold stehe für jene Bürger, „die jeden Tag arbeiten, Steuern zahlen und in Frieden leben wollen“. Laut einer Insa-Umfrage befürworten 41 Prozent der Deutschen eine tägliche Beflaggung staatlicher Gebäude, nur jeder Fünfte lehnt sie ab.
Die Diskussion zeigt: Hinter der Frage nach der Flagge verbirgt sich längst ein Streit über nationale Identität, Zugehörigkeit – und darüber, wie viel Patriotismus der öffentlichen Raum verträgt.

