Symbolischer Widerstand: Protestwelle erschüttert Assad-Regime
In einem bemerkenswerten Akt des Widerstands haben Demonstranten in der syrischen Vorortgemeinde Jermana, nahe der Metropole Damaskus, das Standbild des verstorbenen Ex-Präsidenten Hafez al-Assad niedergerissen. Zeugen und Aktivisten berichteten, dass dies nicht nur ein Zeichen der Ablehnung gegenüber dem aktuellen syrischen Präsidenten Bashar al-Assad war, sondern auch gegenüber dem etablierten Machtgefüge des Landes.
Besonders in dieser überwiegend von der religiösen Minderheit der Drusen bewohnten Region wurden Regierungsgebäude inmitten eines schwer bewachten Teils der Hauptstadt angesteuert, wo sich diverse Sicherheitsbehörden befinden. Diese ungewöhnliche Mobilisierung der Bevölkerung hatte das Ziel, die Präsenz der Sicherheitskräfte in ihrem Gebiet aufzulösen, so der Aktivist Ryan Marouf, Redakteur der Nachrichtenplattform Suwayda 24.
Die Regierung zeigte bisher eine recht hohe Toleranz gegenüber Protesten aus der drusischen Gemeinschaft, im Gegensatz zu anderen Landesteilen unter Kontrolle Assads, in denen Sicherheitskräfte häufig mit Gewalt auf Demonstrationen reagieren.
Bemerkenswert war auch das Niederreißen von Assad-Propaganda, die jahrelang das Bild der Assad-Familie glorifizierte. In der drusischen Stadt Suweida fand kürzlich ein gewaltsamer Zusammenstoß statt, als lokale Milizen die Hauptpolizeiwache stürmten, Sicherheitsposten überrannten und Gefangene aus dem Gefängnis befreiten, was zu mehreren Todesfällen führte.
Westlich von Suweida, in der Stadt Deraa, feierten Bewohner den Sturz einer Assad-Statue mit Freudenschüssen, nachdem ehemalige Rebellen dort die Kontrolle übernommen hatten, nachdem sich die Armee zurückgezogen hatte.

