Süße Aussichten: Lateinamerikanische Bauern setzen auf Kakaoplantagen

Getrieben von hohen Preisen und globalen Engpässen setzen Landwirte in Lateinamerika verstärkt auf den Anbau von Kakao. Der Boom des Landwirtschaftszweigs hat bereits zu einer beachtlichen Expansion der Anbauflächen geführt – insbesondere in Ländern wie Ecuador, Brasilien, Peru und Kolumbien, wo die Nachfrage nach Setzlingen sprunghaft angestiegen ist. In Ecuador wird erwartet, dass die Kakaoanbaufläche in diesem Jahr die 600.000 Hektar-Marke überschreitet, was eine deutliche Zunahme gegenüber den 500.000 Hektar des Vorjahres darstellt.

Diese Entwicklung ist ein direktes Ergebnis der sprunghaft angestiegenen Preise auf dem internationalen Markt. In New York erreichte der Kakaopreis vergangene Woche ein Allzeithoch von 12.191 Dollar, mehr als eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts solcher Zahlen ist das Interesse der Landwirte an der Kakaokultur stark gestiegen.

Die Wachstumsbestrebungen kommen nicht von ungefähr, denn schlechte Ernten und Krankheiten in den Hauptproduktionsländern Ghana und der Elfenbeinküste haben zu einem spürbaren Rückgang der Verfügbarkeit geführt. Währenddessen nimmt die Schokoladennachfrage in aufstrebenden Märkten zu und Konsumenten im Premiumsegment sind bereit, höhere Preise zu zahlen. Schokoladenhersteller reagieren mit Preisanpassungen, Verkleinerung der Produktgröße oder Rezeptänderungen auf die steigenden Rohstoffkosten.

Der Unterschied zu Produzenten aus Ghana und der Elfenbeinküste ist, dass die Landwirte in Lateinamerika unmittelbar von den Preiserhöhungen profitieren. Staaten wie Ecuador profitieren davon, dass ein Großteil des Erlöses bei den Produzenten verbleibt. In einigen Regionen gab es daher bereits einen Wechsel von traditionellen Kulturen wie Bananen und Palmöl hin zum lukrativeren Kakaoanbau.

Neben großen Plantagen und moderner Bewässerungstechnik profitieren Landwirte in Lateinamerika von der Nutzung ertragreicher Hybridsorten, die zudem resistenter gegen Krankheiten sind. Dies führt im Vergleich zu afrikanischen Kakaobauern zu signifikant höheren Erträgen.

Allerdings bergen die Entwicklungen auch Risiken, wie die zunehmende Kriminalität in einigen Anbauländern, die auch vor Kakaoproduzenten nicht Halt macht. Nichtsdestotrotz könnten die lateinamerikanischen Staaten bald zu den wichtigsten Spielern auf dem Kakaomarkt aufsteigen. Die Prognosen für die Kakaoernte in Ecuador sind vielversprechend, und es wird ein Wachstum von sechs Prozent im laufenden Jahr erwartet.

Obwohl der Aufschwung möglicherweise nur von kurzer Dauer sein könnte, sehen Branchenexperten sowohl Herausforderungen als auch Möglichkeiten für die Kakaoproduzenten in Lateinamerika. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Business
[Eulerpool News] · 23.04.2024 · 21:27 Uhr
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