Südafrika: Hainetze bedrohen Überleben seltener Delfine
Hainetze - Eine Sonderform der Fischerei zur Haibekämpfung durch die auch viele küstennah lebende Delfine getötet werden

(lifepr) München, 29.09.2016 - An der Küste von KwaZulu-Natal in Südafrika sterben zu viele bedrohte Bleifarbene Delfine in Stellnetzen, mit denen Badende und Surfer vor Haiangriffen geschützt werden.

In einer wissenschaftlichen Studie warnen südafrikanische und australische Wissenschaftler vor dem möglichen Aussterben dieser seltenen Buckeldelfinart (Sousa plumbea) in den Gewässern von KwaZulu-Natal. Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine (GRD) setzt sich dafür ein, Hainetze schnellstmöglich zu reduzieren und nicht tödliche Schutzmaßnahmen zu installieren.

Gravierende negative Folgen für die Artenvielfalt
Um Menschen vor Haiangriffen zu schützen, werden etwa 400 Meter vor der Küste beliebter Strände mehrere, etwas über 200 Meter lange und sechs Meter hohe Stellnetze aufgestellt. In den Netzen sterben allerdings nicht nur gefährliche Haie. Auch zahlreiche andere, völlig harmlose Meerestiere wie Rochen, Meeresschildkröten, kleinere Haiarten und Delfine fallen ihnen zum Opfer.

Richards Bay: Todesfalle für Delfine
An der 320 Kilometer langen Küste der Provinz KwaZulu-Natal sind 37 Strände durch insgesamt 23,4 Kilometer an Hainetzen geschützt. Doch 60 Prozent des Beifangs von Bleifarbenen Delfinen in KwaZulu-Natal treten in nur einer einzigen Bucht auf, der Richards Bay. Hier stehen Stellnetze mit einer Gesamtlänge von 1,1 Kilometern. Auf die besondere Situation in der Bucht haben die Meeresbiologin Shanan Atkins vom Endangered Wildlife Trust aus Johannesburg und Kollegen nach Auswertung ihrer 8-jährigen Langzeitstudie hingewiesen.

Richards Bay hat eine sehr hohe Attraktivität für Bleifarbene Delfine, die sie auf ihren Wanderungen entlang der Küste immer wieder anschwimmen. Dabei droht ihnen ständig die Gefahr, in einem Hainetz zu sterben. "Besonders die Stellnetze in der Richards Bay führen zu einer kontinuierlichen Schwächung der Population", schreibt Shanan Atkins.

Die letzten ihrer Art in Südafrika
Man schätzt, dass nur noch weniger als 1000 Bleifarbene Delfine entlang der Küste Südafrikas leben. In KwaZulu-Natal gibt es wahrscheinlich nur noch etwa 200. Es ist die am stärksten vom Aussterben bedrohte Meeressäugerart des Landes.

Um Haiangriffe zu vermeiden, muss man die Haie nicht töten
Die GRD plädiert für den Einsatz alternativer, nicht-tödlicher Abwehrmaßnahmen wie am Meeresgrund verankerter "Elektrozäune", die die elektrosensiblen Haie abschrecken oder den Einsatz von "Shark-Spottern", die die Menschen rechtzeitig vor nahenden Haien warnen. Dies hat sich z.B. an den Stränden vor Kapstadt bereits bewährt.

„Natürlich sollen Menschen weiterhin vor Haiangriffen geschützt sein, gleichzeitig aber sollen Delfine, Haie und andere Meerestiere diesen Schutz nicht länger mit dem Leben bezahlen müssen“, fordert der Biologe Ulrich Karlowski von der GRD.
Energie & Umwelt
[lifepr.de] · 29.09.2016 · 09:30 Uhr
[0 Kommentare]
 
John Swinney zum neuen Regierungschef in Schottland gewählt
Edinburgh (dpa) - Nach dem Rücktritt von Humza Yousaf wird John Swinney neuer Regierungschef […] (00)
HENSOLDT startet stark ins Jahr mit hohem Auftragseingang
Der Rüstungskonzern HENSOLDT aus Taufkirchen bei München hat im ersten Quartal des Jahres 2024 […] (00)
Osnabrück verliert gegen Schalke und steigt ab
Hamburg (dpa) - Der VfL Osnabrück steht als erster Absteiger aus der 2. Fußball-Bundesliga […] (01)
Sport1 trennt sich von Volleyball-Rechten im Pay-TV
Vor sechs Jahren hatte der Sportsender Sport1 sich die Übertragungsrechte der Volleyball Bundesliga der […] (00)
Jennifer Lopez: Kein Komfort bei der Met Gala
(BANG) - Für Jennifer Lopez spielte Komfort bei ihrem Outfit für die Met Gala keine Rolle. Die […] (00)
Apple soll neuen dedizierten Chip für KI-Rechenzentren entwickeln
Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ soll Apple an der Entwicklung eines neuen […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
08.05.2024(Heute)
07.05.2024(Gestern)
06.05.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News