Studie bringt schlechte Nachrichten: Ist der E-Automarkt in wenigen Jahren gesättigt?

Der international agierende Dienstleister Deloitte, bietet mit zahlreichen Experten von Wirtschaftsprüfung bis hin zu Steuerberatung verschiedene Serviceleistungen im Wirtschaftsbereich an. Kürzlich erstellte der Dienstleister eine Studie über den Elektroantrieb und den Markt um diesen.

950% Produktionssteigerung

Neue Technologien sowie ein sich wandelndes Verbraucherdenken sind Anreize, die den Elektroautomarkt ankurbeln. Darüber hinaus gelten die strengeren Abgas-Werte und die Diesel-Skandale als Push-Faktoren. Darüber hinaus ziehen die staatlichen Subventionierungen als Pull-Faktor die Autokäufer auf den E-Automarkt. Im vergangenen Jahr nahm dieser enorm Fahrt auf, es konnten weltweit etwa zwei Millionen E-Autos verkauft werden. Und der Trend spricht für eine sich steigernde Zahl, in 2019 könnte sich der Absatz batteriebetriebener Autos bereits verdoppeln. Deloitte geht sogar davon aus, dass bis zum Jahr 2030 eine Steigerung auf 21 Millionen Stück erreicht wird.

Überhang: Zu viele E-Autos

Während diese Entwicklung zunächst positiv klingt, könnte sie sich hinsichtlich der Produktionszahlen als Problem erweisen: Da immer mehr Hersteller den Elektromotor in neue Modelle einbauen und so ihr Portfolio um elektrisch betriebene Fahrzeuge ergänzen, stehen zunehmend mehr Modelle zur Auswahl. Der Trend zum Elektroauto treibe demnach die Produktionszahlen von Elektroautos rapide in die Höhe, schätzt Deloitte. Aber: Die hohen Investitionen der Autobauer in den E-Automarkt könnte zu einem merklichen Überhang an E-Autos führen. Zwar steigt die Nachfrage nach Elektromobilität weiterhin, aber womöglich nicht so rasant wie die Produktion der elektrifizierten KFZ. Der Dienstleister geht von einer sich vergrößernden "Angebots/Nachfrage-Lücke" aus und errechnet, dass bis 2030 ein Überhang von 14 Millionen E-Autos weltweit entstehen wird.

Preiskampf und Markenuntergänge voraus?

Auf den Trend rund um den Elektromotor springen nicht nur etablierte Autobauer an - unter anderem aus China kommen neue Marken, die sich, ähnlich wie Tesla, allein auf die Herstellung von E-Autos konzentrieren. Die steigende Auswahl unter den E-Modellen, parallel zu der möglicherweise schneller gesättigten Nachfrage, könnte sich dementsprechend zu einem steigernden Wettkampf um potenzielle Käufer entwickeln. Die derzeit hohen Ambitionen der Autobauer könnte also nicht von langer Dauer sein: Deloitte schätzt, dass sich die "Anzahl der Hersteller nicht nachhaltig" zeigen wird. Auf dem E-Automarkt etablieren können sich letztendlich nur diejenigen Autobauer, die "Vertrauen in ihre Marke aufbauen, eine gute Kundenerfahrung bieten und auf neue Trends wie Sharing reagieren", prophezeit der Dienstleister.

Zukunft der E-Mobilität

Welche Marken sich in Bezug auf die Elektroautos durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Doch zumindest hat Deloitte Schwachstellen des Marktes identifiziert, die sich als ausbaufähig erweisen könnten: Denn die stärksten Kundenzweifel liegen insbesondere in den Punkten Reichweite und Ladeinfrastruktur. Um sich als Marke hervorzuheben, schlägt der Wirtschaftsdienstleister unter anderem vor, Kundenerfahrung zu verarbeiten, auf eine globale Präsenz und einen treuen Kundenstamm zu setzen und mit bedeutenden Partnerschaften die Batterieproduktion zu optimieren.

Welche Marken sich am Ende mit ihren E-Modellen durchsetzen und weiterhin auf dem Markt präsent sein werden, trotz der möglicherweise schnellen Sättigung der Nachfrage, wird sich vermutlich in naher Zukunft herauskristallisieren.

Theresa Holz /

Konjunktur/Wirtschaft
[finanzen.net] · 30.01.2019 · 21:35 Uhr
[1 Kommentar]
 
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