Studentenproteste in Athen führen zu mehr als 200 Festnahmen
Athen (dts) - Eine Großdemonstration in der griechischen Hauptstadt Athen ist gestern in mehreren gewaltsamen Ausschreitungen gegipfelt. Zwischen den Polizeikräften und Hunderten Jugendlichen und Studenten, die größtenteils der autonomen und linksgerichteten Szene zugerechnet werden, war es zu Zusammenstößen gekommen. Eine Gruppe der Demonstranten hatte die Polizisten mit Steinen und Brandsätzen beworfen, die Einsatzkräfte antworteten mit Tränengas. Mehrere Autos wurden zerstört, Feuer brachen aus. Nach Angaben der Polizei seien mehr als 200 Demonstranten festgenommen worden. Anlass der Demonstration war eine ursprünglich friedliche Gedenkveranstaltung zu Ehren der Studentenrevolte im Jahr 1973. Mehr als 12000 Menschen hatten dabei der blutigen Unterdrückung der Studentenproteste gedacht, bei der die damalige Militärjunta mindestens 44 Demonstranten getötet hatte. Auch in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands, war es im Rahmen der Demonstrationen zu Ausschreitungen gekommen. Der griechische Premierminister George Papandreou hatte zum Gedenken der 1973 getöteten Studenten im Vorfeld der Demonstrationen Kränze niedergelegt.