Strategische Zäsur: Hisbollah prognostiziert 'Wendepunkt' nach Angriff auf iranische Botschaft in Syrien
In den Verstrickungen des Nahost-Konflikts deutet sich eine potenzielle Eskalation an. Der Führer der libanesischen Hisbollah, Hassan Nasrallah, adressierte in einer aktuellen Rede die jüngsten Gewaltakte gegen das iranische Botschaftsgelände in Syrien, die angeblich von Israel verübt wurden, als entscheidenden 'Wendepunkt'. Er tat kund, dass mit einer unbeugsamen Reaktion des Irans zu rechnen sei. Die Schiitenorganisation sieht sich für jegliche Konfrontation gerüstet und beteuert, bisher noch nicht alle militärischen Mittel in den anhaltenden Auseinandersetzungen eingesetzt zu haben. Die ironiefreie Verbindung zwischen Hisbollah und Iran wird von Nasrallah dabei ausdrücklich als Ehrenzeichen gewertet.
Bei dem besagten Angriff in Damaskus wurden erst kürzlich zwei highrangige Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden sowie fünf weitere Personen getötet. Zudem beklagt der Iran den Tod von sechs syrischen Zivilisten. Die Revolutionsgarden gelten als überaus einflussreiche Eliteeinheit, die über größere Macht verfügt als die regulären iranischen Streitkräfte. Der Iran weist Israel die Schuld für diese Offensive zu und hat offen Vergeltungsmaßnahmen in Aussicht gestellt. Eine Reaktion Israels auf diese Anschuldigung steht bislang aus.
Als einflussreichster nicht staatlicher Stellvertreter Irans in der Region hat sich die Hisbollah herauskristallisiert. Seit der jüngsten Eskalation nach der tödlichen Attacke durch die Hamas in Israel am 7. Oktober sind tägliche und teils tödliche Auseinandersetzungen zwischen den Truppen Israels und der Hisbollah an der Tagesordnung. Diese Konflikte forderten bereits Opfer auf beiden Seiten, darunter auch unbeteiligte Zivilisten. (eulerpool-AFX)